Weiter geht es.
Immer noch die Entzündung im Magen. Die Gedanken kreuz und quer.
16. Mai 2017
Çarşıbaşı – Akçaabat
ca 23 km
Laut Wetterbericht wusste ich ja schon, dass mich heute regen erwarten wird.
Also rein in die Regenklamotten.
Leider fiel mir am Morgen auf, dass mein Longsleeve noch klamm war. Also das andere anziehen. In Trabzon muss ich unbedingt meine Klamotten wieder waschen.
Der Himmel war mit einer grauen Wolkendecke behangen, der Regen fällt nieder und der Wind drückt mir in den Rücken.
Rückenwind ist eigentlich immer etwas tolles.
Gut auf der Hälfte der Strecke hörte es endlich auf zu Regnen. Die Sonne kam sogar etwas raus.
Weitere Regenwolken wurden von den Bergen ferngehalten.
Im Meer sah ich (vermutlich) 3 Delfine schwimmen. Zumindest sah es von der Bewegung und Größe so aus. Dazu muss man sagen: Delfine sind bzw. waren meine Lieblingstiere. Früher habe ich einfach alles über Delfine gelernt / gelesen.
Irgendwann fingen die Füße an, wieder weh zu tun. Ob das mit dem Gewicht des Rucksacks zu tun hat? Aber er ist nicht schwerer als die ganzen Monate zu vor.
Manchmal weiß man nicht, was der Körper so will. Derzeit weiß ich das so oder so nicht. Echt komisch.
Zudem bröseln schon seit Tagen Sandkörner aus dem Saktlikent Canyon aus meinem Top, dass ich derzeit eigentlich eher zum entspannen und schlafen nutze.
Derzeit geht mir viel durch den Kopf.
Auch ob ich mich nun wirklich trennen soll. Diese Gedanken trage ich ja schon sehr lange mit mir herum (Ungarn und Rumänien), und diese Gedanken machen mir das Wandern hauptsächlich so schwer.
Und was ist, wenn ich schwanger bin. Wie sag ich es? Wie geh ich die Trennung an? Wie manage ich den Umzug?
Ebenfalls frage ich mich seit ein paar Tagen, wie lange ich eigentlich in der Türkei sein darf. So ohne Visum. 3 Monate. Und zwischendurch ja ausgereist. Allerdings gibt es da ein Problem: Du darfst dich nur 3 Monate innerhalb einer Periode von 180 Tagen im Land aufhalten.
„Als Tourist kann man sich bis zu 90 Tage in einem Zeitraum von 180 Tagen visumfrei im Land aufhalten. Kürzere, in diesen Zeitraum fallende Aufenthalte werden addiert. Auswärtiges Amt
Damit wäre ich ja dann locker schon drüber.
Ob das Probleme an der Grenze gibt?
Und sollte ich das dann tatsächlich noch weiter ausreizen?
Diese ganzen Gedanken machen mich verrückt. Und führen nicht unbedingt zu einem besseren Wohlbefinden.
Noch ein Workout eingeschoben.
Danach ging es mir etwas besser. Ich hatte den Kopf wieder frei für andere Sachen.
Einen Round Up Post für Alex (meine umwege) und schon mal mit den Interviewfragen von Jana (zufussunterwegs) angefangen.
Am Ende des Abends hat Christoph (Rehage) mir noch eine SD Karte geschenkt.
Mal schauen, wie ich mich bei ihm bedanken.
Warum sind Menschen immer so gut zu mir?
17. Mai 2017
Akçaabat – Trabzon
ca. 16 km
Jaaa ein verregneter Tag. An dem nichts spannendes passiert ist. Ich war mit meinen Gedanken eher bei meinem Bauch. Hatte ich schon seit 1 oder 2 Wochen Probleme.
Eigentlich dachte ich, dass sich das von alleine wieder geben wird. War aber nicht der Fall. Nach knapp 2 Wochen kommt man dann doch ins Grübeln. So war meine erste Tätigkeit in Trabzon, einen Arzt zu finden. Der Beschwerden wegen war für mich allerdings ein Frauenarzt am sinnvollsten. Doch wie finde ich einen?
Erst mal wurde Google befragt.
Dort hatte ich zwei Adressen gefunden.
Bei einer angekommen, versuchte ich krampfhaft auf einem der Schilder den Namen zu finden. Fehlanzeige.
Hinter mir war eine Art „Empfangs- oder Informationstresen“, da ich in einem kleinen türkischen Einkaufszentrum war. Dort standen zwei Männer, die ich an sich ungern nach einem Frauenarzt fragen wollte. Bezweifelte aber auch, dass ich alleine einen finden werde.
Einer der Männer kannte die Adresse und brachte mich hin. Kein Arzt. Also ging er mit mir in eine Apotheke um dort nachzufragen. Die schickten uns quer durch das Stadtzentrum zu einem Arzt. War schon etwas unangenehm mit einem fremden Mann einen Frauenarzt zu suchen. Wie auch immer. Er „lieferte“ mich ab. Heraus kam eine Mageninfektion – die die Beschwerden dann natürlich erklärten.
18. bis 20. Mai 2017
Zero Days
Den kommenden Tag nutzte ich nur zum Arbeiten, ein paar Mails beantworten – und meine Route für Georgien zu planen. Ging es mir mit dem Bauch auch noch nicht ganz so gut. Im Hostel selbst gab es nur noch einen weiteren Gast – ein Mann aus München, für den es weiter nach Georgien und Azerbaijan geht. Normalerweise ist er viel mit dem Rad unterwegs. Die verfügbare Zeit war dafür dieses Mal aber zu knapp. So erzählte er mir aber ein paar Geschichten aus Armenien und Iran.
Am nächsten Tag wollte ich mir die Stadt etwas ansehen. Das Wetter war aber nicht so prickelnd, daher gab es nur eine kurze Runde. Abends entschied ich mich spontan mit der Hostelbesitzerin in ein Theater- und Musicalstück zu gehen – in Trabzon war gerade das Black Sea Theater Festival …
Das Theaterstück hatte einen deutschen Titel, war aber auf polnisch und die Übersetzung auf einer Leinwand fand (logischerweise) auf türkisch statt. Wunderbar! Vom Musical werde ich hoffentlich mehr haben, auch wenn ich da sprachlich nichts verstehen werde – aber da gibt es noch Musik und Performance.
So war es dann auch: Erst Mal bekamen wir spontan Tickets – wenn man umsonst rein möchte, dann muss man warten bis alle Gäste drinnen sind oder jemand Tickets abgibt. Das Musical fand ich recht amüsant, war nach dem ersten Teil dann dennoch etwas kaputt. So entschieden wir uns, in der Pause, zurück zum Hostel zu gehen. Glück gehabt, denn es haben zwei weitere Gäste gewartet.
Am Morgen entschied ich mich spontan noch einen Tag zu pausieren, da ich meinem Magen noch etwas Erholung geben wollte. So verbrachte ich den Samstag dann wieder mit Arbeit und schaute mir abends noch den zweiten Teil des Musicals an.
Einer der anderen Gäste kam sogar mit. Ein junger Mann aus Jordanien, der gerade Backpacken ist. Wir unterhielten uns nach dem Theater noch eine Weile.
Es war nur am regnen.
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