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Wandern mit Hund Teil 6: Tourenplanung

Im sechsten Teil meiner Reihe “Wandern mit Hund” geht es um die Tourenplanung.

Wenn ich alleine loswandere, plane ich nur noch grob und schaue dann wo ich lande. Mit Elsa bin ich da schon etwas bedachter unterwegs. Immerhin kann ich da nicht überall schlafen oder einfach so unterkommen. Und ich muss ein Auge auf Elsa haben. Nur weil ich noch weiter kann, heißt es nicht, dass sie noch weiter kann oder möchte.

Natürlich ist die Tourenplanung auch von der Größe und Fitness des Hundes abhängig. Mit einem kleineren Hund ist man etwas unabhängiger, da man ihn im Zweifel besser transportieren kann.

Wandern mit Hund: Tourenplanung allgemein

Eine Planung der Tour ist die Basis für eine Wanderung mit Hund. Zusätzlich muss man die Ausdauer und Fähigkeiten des Hundes mit einbeziehen. Im ersten Teil der Serie „Wandern mit Hund“ ist nochmal erklärt, worauf man vor der Tour achten sollte – denn nicht alle Rassen sind für längere Touren geeignet.

Folgende Fragen solltest du dir im Vorfeld stellen:

  • Ist der Wanderweg bzw die Strecke für Hunde geeignet?
  • Wie kann ich schwierige Stelle ggf lösen oder umgehen?
  • Gibt es Bäche, Flüsse, Seen und Trink- und Bademöglichkeiten (gerade im Sommer)?
  • Führt die Route im Schatten (gerade im Sommer sehr wichtig)?
  • Gibt es genügend Einkehrmöglichkeiten, um ggf Wasser für den Hund aufzufüllen?
  • Gehorcht mir mein Hund?
  • Besitze ich die nötige Ausrüstung für eine Wanderung mit Hund?

Wandern mit Hund: Routenplanung

Generell würde ich mit Elsa überall lang wandern, aber in der Vergangenheit waren da Abschnitte bei, die mit ihr schwieriger gewesen wären – z.B. an schmalen Seitenstreifen gehen, während LKWs entgegen kommen, oder durch einen Tunnel laufen in dem der Seitenweg auch nicht gerade breit war (plus die Geräuschkulisse in einem Tunnel).

Klar kann ich mir das nicht immer aussuchen, gerade der schmale Seitenstreifen an einer Straße wird mir immer wieder begegnen.

Was mir auf dem weiteren Weg nach Nepal eher Bauchschmerzen bereitet, sind die ganzen Straßenhunde in den anderen Ländern. Die konnte ich mir selbst ja manchmal schon schwer vom Leib halten. Wenn die dann noch einen fremden Hund in ihrem Revier riechen, könnte das wohl nochmal eine Nummer härter werden (plus Elsa wird bei mehreren Hunden auch nicht ihre Schnauze halten :D Daheim, wenn ein Hund pöbelt, ist sie entspannt, aber wenn ein ganzes Rudel stresst?)

Mit kleineren Hunden hat man bei der Planung auf jeden Fall immer einen Vorteil, weil man sie besser transportieren/tragen kann.

Die meisten von euch werden ja vermutlich eh ausgeschilderten Wegen folgen oder in Regionen unterwegs sein, wo diese Probleme weniger auftauchen. Da müsst ihr euch um Straßenhunde oder schmale Seitenstreifen kaum Gedanken machen.

Was du bei der Routenplanung beachten solltest

Schwierige Stellen? – Beachte bei der Routenplanung einfach, wie der Weg von der Schwierigkeit eingestuft wird – sind ggf Klettersteige mit dabei? Dann brauchst du nochmal ein spezielles Geschirr für deinen Hund, das den Sicherheitsansprüchen gerecht wird, den Hund über einen längeren Zeitraum zu heben / ggf einhaken, um ihn dann hochzuziehen bzw abzuseilen. Sessellifte oder Gondeln? Treppen bzw Leitern? Ansonsten frage dich, wie du schiwerige Stellen lösen oder ggf umgehen kannst? Kannst du diese Hürden deinem Hund zumuten?

Zeit und Dauer – Rechne grob aus, wie viel Zeit du für die geplante Strecke benötigen wirst. Bergauf gehen ist immer noch anstrengender und Kraftraubender als ebene Strecken zu wandern. Wichtige Punkte sind hier die Entferung und die Höhenmeter. Ich benötige mit Elsa unter normalen Gegebenheiten im Schnitt 1 Stunde länger als normal. Zu Beginn einer Wanderung, meistens so die erste Woche, benötige ich sogar weitaus länger, bis Elsa ihren Rhythmus gefunden hat. Da können es sogar bis zu 3 oder 5 Stunden mehr sein. Ich muss öfters mit ihr stehen bleiben, weil sie zieht/rumspringt/gebe ihr aber auch mehr Zeit zum Schnuppern und mache mehr/längere Pausen, damit sie kurz mal zur Ruhe kommt.

Grobe Richtwerte:
Horizontaldistanz – Im Schnitt schafft man pro Stunde rund 4 bis 5 Kilometer. Das musst du individuell berechnen. Wer geübt ist, wird wissen, wie schnell er ca ist. Bist du weniger geübt? Dann rechne mit 4 km pro Stunde. D.h. also, du benötigst für eine Strecke von 8 bis 10 Kilometern ca 2 Stunden. 

Vertikaldistanz – Anstieg: Für 300 Höhenmeter benötigt man ca 1 Stunde. Abstieg: Hier kannst du mit 500 Höhenmeter in 1 Stunde rechnen. Bsp: 1500 hm Anstieg = 5 Stunden, 1500 hm Abstieg = 3 Stunden.

Schattige Streckenabschnitte dabei? Wasser verfügbar? – Ist gerade an heißen Tagen viel Schatten auf der Strecke oder zumindest Wasser verfügbar? Wird viel über Asphalt gelaufen? Das kann an heißen Tagen auch für Hundepfoten unangenehm werden. Nutze Pfotenschutz. Übrigens: Auch in den Bergen rate ich dir, die Pfoten zu schützen. Manche Gesteins- und Geröllarten schmirgeln Hundepfoten regelrecht ab.

Plane genug Pausen ein – mit deinem Hund wirst du vermutlich mehr Pausen einplanen müssen oder längere. Beachte das in der Planung der Streckenlänge bzw Dauer. Auch beim Recherchieren von Wanderungen solltest du bei den Zeitangaben immer zusätzliche Zeit hinzufügen. Wie viel Zeit ihr einplanen müsst, ist natürlich von Hund-Mensch-Team zu Hund-Mensch-Team unterschiedlich. Ist dein Hund nicht so ein, in neuen Regionen nervöses Energiebündel, wird es ihm sicher leichter fallen und ihr müsst zu Beginn schon weniger Pausen/weniger Zeit einplanen. Auch wenn dein Hund kleiner ist und du ihn ganz einfach tragen kannst, wirst du auch schneller unterwegs sein/anders planen können. 

Wie finde ich mit Hund Unterkünfte?

Wie ich alleine Unterkünfte auf Ferwanderung finde, habe ich ja schon mal erzählt. Mit Elsa würde ich es nicht viel anders machen. Außer dass ich gerade bei Hotels schauen würde, ob Hunde erlaubt sind. Da ich meist nur in Städten in Hotels/Hostels unterkomme, kann ich das also relativ gut planen bzw mich vorher informieren, wo ich mit Elsa unterkommmen kann und dies dann bei Bedarf buchen.

Auf geführten/ausgeschilderten Wanderwegen gibt es mittlerweile aber genug Angebote, mit deinem Hund zu übernachten.

Recherchiere die Unterkünfte auf deiner Strecke – und checke VORHER, ob Hunde erlaubt sind!

Hast du noch Fragen zum Thema “Wandern mit Hund: Tourenplanung“? Oder fallen dir noch mehr Punkte ein, die andere Hundehalter bei der Tourenplanugn bedenken sollten? Teile diese gerne mit mir und den anderen in den Kommentaren (bei Bedarf behalte ich mir vor, diese im Artikel zu ergänzen).

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Auf BUNTERwegs, dem Outdoor- und Abenteuer-Reise Blog mit Liebe zum Wandern & zur Street Art, nehme ich euch mit: Wandern, Reisen, Mikrobabenteuer, Trekking, Roadtrips, SUP, Klettern, Nachhaltigkeit und vieles mehr.

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