Die letzte Etappe wollte ich auf jeden Fall komplett auf dem Rothaarsteig verbringen und was war ich glücklich: Nach einer Ewigkeit mal wieder mehrere Tage am Stück unterwegs gewesen zu sein. Hat mir das gefehlt!
Und nun sollte es schon die letzte Etappe sein. Auf der einen Seite war ich traurig, auf der anderen aber auch froh: Nach 6 Tagen endlich mal eine Pause. Die brauchte mein Körper bitternötig. Aber ich treibe meinen Körper gerne auch mal an seine Grenzen.
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Rothaarsteig Etappe 6 im Überblick
Schwierigkeitsgrad: mittelleicht
Wintertauglich: Ja
Dauer: 6 Stunden 18 Minuten
Anstieg: 437 m
Abstieg: 623 m
Distanz: 24,36 Kilometer (von Unterkunft bis Bahnhof)
Hundetauglich: Ja
Von der Unterkunft aus ging es erst Mal über einen Zuweg, vorbei an Felder und durch ein kurzes Stück Wald, zum Hauptweg.
Wie weit man hier gucken kann. Soo schön!
Am Hauptweg des Rothaarsteigs angekommen, ging es durch Wald. Bei dem warmen Wetter defintiv gut, das ich so viel Schatten hatte. Nachdem es die ersten Tage aber fast nur geregnet hatte, war ich froh, endlich den Waldschrat-Look abzulegen und in T-Shirt rumlaufen* zu können.
Nach ein paar Kilometern passierte ich einen Grenzstein. Dieser markiert heute die Grenze zwischen Hessen und Nordrhein-Westfalen.
Etwas weiter kam ich an einem Aussichtspunkt vorbei. Hier ist im Sommer nur leider nicht viel zu sehen: Die Bäume verdecken die schöne Aussicht (, die sich nur erahnen lässt). Also machte ich mich schnell weiter zu einem anderen Aussichtspunkt: Tiefenrother Höhe.
Was für eine tolle Aussicht es hier gibt (Anhand von Info-Schildern ist Corona gegenwärtig). Ich genoß die Aussicht über das Siegerland und machte kurz ein paar Bilder. Dann ging es für mich weiter. War mir hier doch ein wenig zu viel los (Kurz darauf kamen 5 Leute).
Die Aussichtsplattform trägt den Namen „Nase im Wind“.
Kurz nach der Tiefenrother Höhe musste ich mich entscheiden: Lieber der Westerwald- oder doch der Dillvariante folgen?
Da ich heute schon in Dillburg ankommen wollte (der Zug nach Hause war schon gebucht), entschied ich mich für die Dillvariante. Für die Westerwald-Route müsste ich eine weitere Übernachtung einplanen.
Ich folgte der abwechslungsreichen Strecke, die hauptsächlich durch Wald verläuft. Auf dieser Etappe begegnete ich wieder vielen Leuten – Spaziergängern, Tageswanderern, Radfahrern, … . Allerdings verlief es sich auch wieder schnell.
Unterwegs kam ich an ein paar Gartenhäuschen vorbei. Unter anderem ist hier der Forellen Franz – seine Gartenhütte mit Forellenteich ist hier wohl ein Geheimtipp. Vor Ort war niemand, aber man kann hier entspannt eine Pause machen. Ich ging allerdings weiter.
Dafür machte ich an diesem kleinen Wetterstein eine kurze Pause, genoß die Aussicht und atmete einfach mal durch.
Die Hitze machte mir zu schaffen. Das Wasser neigt sich dem Ende zu und auch die Füße sagten mir langsam: Mehr als 1 Tag Pause wäre schön.
Ich bin nur noch einen Ort von Dillenburg entfernt: Manderbach. Nochmal kurz eine Pause auf einer roten Bank machen, an der ich vorbeikomme, um die letzten Kräfte sammeln.
Kurz nach dem Feld/Wirtschaftsweg biege ich links auf einen Feldweg ab. Nach einer Weile überquere ich eine Straße, um wieder auf einen Feldweg zu gelangen. „Viel bergauf gehen kann es nicht mehr“, denke ich mir. Da hab ich mich aber geschnitten. Kurz darauf geht es nochmal ganz schon rauf. „So war das aber nicht geplant.“ ging es mir durch den Kopf.
Es ging den Galgenberg hinauf.
Immer wieder erstaunlich wie grün es kurz vor bzw in einer Stadt aussehen kann. Das kenn ich ja schon von Hamburg.
Bis Dillenburg erahnte ich eigentlich nicht, dass ich gleich in einer Stadt ankommen werde.
Doch vom Wald aus kam ich direkt in einem Wohngebiet raus. Von hier aus ging es über Umwege durch Dillenburg – allerdings ersparte ich mir hier dann doch ein paar Kilometer und ging vom Galgenberg den direkten Weg zum Bahnhof.
Am Bahnhof angelangt ziehe ich erst mal meine Schuhe aus, und gönne mir etwas zu trinken.
Wow, ich habe gerade den Rothaarsteig in 6 Etappen bewältigt. Wie schön es war, mal wieder mehrere Tage am Stück unterwegs zu sein! Mehr davon, bitte!
Bist du schon mal den Rothaarsteig gewandert? Oder hast du vor den Rothaarsteig zu wandern? Lass mich wissen, wie du den Weitwanderweg findest.
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Ich hab damals die Weserwald Variante eingeschlagen, hatte dadurch natürlich die zusätzliche Übernachtung. Was ich irgendwie krass fand wie es sich landschaftlich total änderte, den mittelgebirgscharakter des Rothaargebirges mit seinen Tälern und Anhöhen verlor und in eher sanft-wellig in den Westerwald überging und die Weite war irgendwie beeindruckend und auch beängstigend ob der Länge. Wenn die Fixpunkte am Horizont sozusagen eine fast unerreichbare Distanz bekommen und man sich ihnen nur allmählich nähert. Dann hat das aber auch was meditatives. Dillenburg kannte ich zuvor gar nicht aber mit Gestüt und Altstadt macht sie schon was her …