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Rothaarsteig Etappe 3: Von Winterberg nach Jagdhaus (Schmallenberg)

Nach einem Pausentag (Zero Day) ging es am Donnerstag weiter. Leider regnete es in Strömen, aber es waren keine Gewitter angekündigt. Das war mir das Wichtigste.

Ich wollte gegen 8 Uhr auschecken, leider war aber niemand an der Rezeption. Da ich noch nicht bezahlt hatte, war das natürlich ungünstig. Ich versuchte jemanden zu erreichen. Vergeblich. Nach knapp 30 Minuten war immer noch niemand vorzufinden, also schrieb ich einen Zettel. Denn langsam wurde es mir zu spät.


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Rothaarsteig Etappe 3 im Überblick

Schwierigkeitsgrad: mittel bis mittelleicht
Wintertauglich: Ja
Dauer: 7 Stunden 34 Minuten
Anstieg: 468 m
Abstieg: 553 m
Distanz: 26,17 Kilometer (von Unterkunft bis Unterkunft)
Hundetauglich: Ja

Es war schon direkt zu Beginn am Regnen – wie motivierend nach bereits 2 nassen Tagen. Das Wetter sollte später aber noch besser werden. Also machte ich mich los – heute direkt mit dem Regenponcho (aber eigentlich bevorzuge ich Regenjacke und Regenhose.)

Ich sparte mir mal wieder kleine Umwege, und ging entlang der Straße Richtung Kahler Asten. Komsich, wenn man die Gegend nur im Winter kennt. Mit Schnee.

Es dauerte nicht lange, da kam ich unten am Kahler Asten an. Es geht lange nach oben, aber auf dem Weg zeichnete sich schon ab: Mit Aussicht wird hier oben heute nichts.

Oben angekommen, erwartet mich ein Preiselberren-Feld, und eine erste Info-Tafel.

Ich werde noch lange von Info-Tafeln begleitet, was ich echt toll finde. So lernt man was zu der Umgebung, Beschaffenheit und kleine geschichtliche Hintergründe. Z.B. das im März 1970 2,39 m hoher Schnee lag und der Kahler Asten für seine rauen Wetterverhältnisse bekannt ist. Im Sommer wird es laut einer Durchschnittsmessung von 1960 bis 1990 nicht wärmer als ca 13° C.

Der Kahler Asten ist mit seinen 841,9 m ürbigens nach dem Langenberg (843,2 m) und dem Hegekopf (842,9 m) der dritthöchste Berg im Rothaargebirge und der zweithöchste in NRW.

Ich kam an weiteren Info-Tafeln und einer Wetterstation vorbei, bevor ich das Kahler Asten Berghotel & Restaurant erreichte. Hier machte ich allerdings keine Pause – bin ich gefühlt doch gerade erst losgelaufen.

Ein paar Meter hinter dem Hotel liegt die Lennequelle. Die Lenne ist der wasserreichste und damit wichtigste Nebenfluss der Ruhr und endet nach knapp 130 km bei Dortmund in diese.

Kurz darauf geht es endlich wieder auf Waldwege.

Ja, es sieht nicht nur nass und matschig aus, war es auch. Aber ich finde das nicht schlimm.

Nach ein paar Kilometern kam ich auf eine kleine „Kreuzung“. Soo viele Wegweiser, so viele Möglichkeiten unterwegs zu sein.

Auf der anderen Seite sah ich einen kleinen Vogel, der sich durch nichts zu stören lassen schien. Und so etwas wie ein Fußball-Feld. Ich finde die Stimmung mit dem Nebel sehr schön. Dass ich kurz darauf Sonne zu Gesicht bekomme, damit hatte ich nicht gerechnet.

Dahinter liegt ein Hotel, auf dem Schild steht „Wanderer und Biker sind herzlich willkommen“. Kurz darauf erreichte ich über ein Stück Straße sowie einem breiteren Fuß- und Radweg Winterberg-Langenwiese.

Das Beste: Auf dem Weg dahin kam die Sonne raus und ich konnte tatsächlich im T-Shirt weitergehen. Mir kam eine Gruppe älterer Damen und Herren entgegen. Ein kurzes Gespräch über den Rothaarsteig und dann ging es weiter am Ort entlang.

Ich komme an einem kleinen Barfußrundweg vorbei – Schade, dass das Wetter vorher so ungemütlich war und ich nicht wusste, ob es jetzt so schön bleibt. Wieder ersparte ich mir einen kleinen Umweg – anstatt einmal durch den Ort, folgte ich weiter dem kleinen Seitenweg, um kurze Zeit später wieder auf den Rothaarsteig zu stoßen.

Kurz darauf geht es wieder durch den Wald. Es geht eine Weile bergauf und ich dachte nur: Höher als am ersten Tag kann es ja nicht gehen.

Heute lief es sich leichter: Was besseres Wetter ausmacht. Aber auch der Körper gewöhnte sich langsam wieder an die regelmäßige Belastung mit Gewicht.

Oben angekommen, verläuft der Weg wieder eben. Ich begegnete einer Frau, die gerade mit ihrem Hund unterwegs war. Da der Hund ziemlich neugierig war, kommen wir ins Gespräch. Sie wohnt erst seit kurzem hier in der Gegend. Mit einer kleinen Ferienwohnung. Wirklich unterwegs war sie in der Gegend aber noch nicht. Ob ich den Rothaarsteig wandere, fragte sie. Sie begegnet vielen, die auf dem Weitwanderweg unterwegs sind. Daher müsste sie mit einer Ferienwohnung wohl doch mal die Gegend erkunden, um ihren Gästen Tipps geben zu können. Da hat sie recht. (Leider habe ich sie nicht gefragt, wie ihre Ferienwohnung heißt.)

Ich komme an einer Bank vorbei und machte zum ersten Mal eine ausgiebigere Pause, seit ich auf dem Rothaarsteig unterwegs bin. Vorher war das Wetter halt auch nicht so einladend, um sich gemütlich hinzusetzen.

Waldbaden. Am Abend werde ich dazu eine tolle Doku auf 3sat sehen und Vergleiche ziehen: Durch den Wald wandern (oder wandern generell) macht den Kopf frei. Ich komme zur Ruhe, mein Kopf beschäftigt sich zwar mit vielen Dingen, aber größtenteils beobachte ich, was um mich herum passiert und zu sehen ist.

Am Schönsten ist es, wenn der Wald unberührt ist. Dann, wenn man niemanden sägen hört. Wenn man keine abgeholzten Flächen sieht. Keine Autogeräusche wahrnehmen kann. Und auch sonst niemand vor Ort wandern oder spazieren ist. Dann, wenn man für sich ist und die Natur einfach Natur sein lässt. Den Vögeln zuhören kann. Den Wind durch die Bäume rauschen hört …

Skulptur „Stein, Zeit, Mensch“

Ich informiere mich selten über Einzelheiten von Wanderwegen. Lieber habe ich das Grobe im Blick: Etappen (km, hm), Schlafmöglichkeiten, Verpflegungsmöglichkeiten. Doch im Detail lasse ich mich dann lieber überraschen, und das hat auf dem Rothaarsteig mehrmals gut geklappt.

Hier geht es zu einer kleinen Hängebrücke. Die Hängebrücke Kühhude.

Von der Brücke aus dauerte es noch knapp 2 Stunden, bis ich am Ziel in Jagdhaus ankomme. Auf dem Weg kam ich noch an einem Aussichtspunkt und einer kleine Schutzhütte mit dem Namen Millionenbank vorbei. Gut, mir fehlen die Millionen. Aber man kann nicht alles haben.

Ich kam eher in Jagdhaus an als gedacht. Immerhin war heute, von den Kilometern her, die längste Etappe geplant. Dazu mache ich immer zahlreiche Fotos – egal wo ich unterwegs bin, So viele, dass ich oft das Gefühl habe, gar nicht von der Stelle zu kommen. (Uups!)

Ich ging erstmal duschen, und waschte ein paar meiner Sachen – habe ich das Waschen am Pausentag doch völlig verpennt. Danach aß ich noch etwas im Restaurant vom Hotel und arbeitete ein wenig.

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