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Rothaarsteig Etappe 2: Von Willingen nach Winterberg

Jessie auf dem Langenberg, NRWs höchster Berg * BUNTERwegs.com Der Outdoor- und Abenteuerreiseblog mit Liebe zum Wandern und zur Street Art

Als ich das Hotel verließ, war es schon ziemlich bewölkt. Doch ich wollte positiv sein und meine Regenkleidung noch im Rucksack lassen.

Doch ich kam nicht weit, und musste sie mir dann drüberziehen. Denn es fing an zu schütten.


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Rothaarsteig Etappe 2 im Überblick

Schwierigkeitsgrad: mittel
Wintertauglich: Ja
Dauer: 8 Stunden 10 Minuten
Anstieg: 653 m
Abstieg: 487 m
Distanz: 25,55 Kilometer (von Unterkunft bis Unterkunft)
Hundetauglich: Ja

Den ganzen Weg, den ich gestern vom Richtplatz hinunter nach Willingen gelaufen bin, durfte ich heute wieder rauflaufen. Mit einer Ausnahme: Den kleinen Umweg, den ich gestern auf den Weg nach unten machte, konnte ich mir heute sparen. Normalerweise kannst du dir den Weg hinauf auch „sparen“ und mit dem Lift hinauffahren. Leider hatte der aber an dem Tag geschlossen. Vermutlich war das Wetter einfach zu schlecht.

Der Weg hinauf zum Richtplatz sorgte schon direkt am Anfang für Anstrengung und ich musste 1 oder 2 Pausen machen. Gut, hätte ich gewusst, dass es hinauf zum Langenberg geht, wäre ich vielleicht weniger streng zu mir selbst gewesen.

Der Langenberg ist der höchste Berg in NRW, aber dazu gleich mehr.

Oben am Richtplatz angekommen, war ich völlig durchnässt. Es regnete stark, und ich wollte meiner neuen Regenjacke noch eine Chance geben. Gab die Hoffnung diesbezüglich aber (leider) schnell auf. Nicht dass sie nicht wasserdicht ist, vielmehr ist sie einfach nicht wirklich atmungsaktiv.

Kurze Zeit später erreichte ich den Langenberg.

Der Langenberg ist der höchste Berg in NRW – 843 Meter über N.N.. Leider ohne Aussicht – die bekommt man später dann aber auf dem Clemensberg.

Trotz Nässe setzte ich den Rucksack kurz ab, um ein Foto zu machen und mir ein Brötchen aus dem Deckelfach zu nehmen. Ich bin nicht so der Frühstücker und brauche morgens immer etwas bis ich Hunger habe. Ich überlegte auch, mir ein trockenes Oberteil anzuziehen und meinen Regenponcho zu nutzen. „Doch was bringt mit das, wenn der Rücken vom Rucksack nass ist und damit auch gleich mein Oberteil?“ überlegte ich mir und schwang mir den Rucksack wieder auf den nassen Rücken. Eines der ekeligsten Gefühle – aber zum Glück auch schnell wieder vorbei.

Es sollte noch eine Weile regnen. Doch kurz nach dem Langenberg (keine 3 km), kam ich an einer Hütte vorbei. Da ich so nass war, dachte ich, dass dies eine tolle Möglichkeit wäre, mir etwas Trockenes anzuziehen. Und ich wurde nicht enttäuscht. Die Dame war so nett, und bot mir an, mein Shirt kurz in den Trockner zu werfen. Während ich meinen Tee schlürfte, konnte der Rücken vom Rucksack ebenfalls etwas trocknen.

Während ich dort saß, kam noch ein weiterer Gast vorbei und dachte sich, bei dem Wetter kurz ins Trockene zu verschwinden. Die Atmosphäre war locker und so unterhielten wir uns von einer Seite des Raumes zur anderen.

Nachdem mein Shirt und die Rückseite meines Rucksacks wieder trocken waren, machte ich mich los, zusammen mit Natascha. So heißt der andere Gast. Wir liefen tatsächlich bis Winterberg zusammen durch, und unterhielten uns über alles mögliche. Natascha wanderte eigentlich zusammen mit ihrem Mann. Dem ging es seit dem Tag zuvor aber leider gar nicht so gut. (Er hatte was mit dem Magen. Ihm geht es aber mittlerweile wieder gut.) So fuhr er mit dem Bus nach Winterberg, während sie die Tagesetappe allein zu Fuß bewältigte.

Es hörte auch weitestgehend auf zu regnen – nur etwas Nieselregel hier und da.

Kurz nach der Hütte kommen wir zur Niedersfelder Hochheide, die mit ca 74 ha die größte Bergheide in Nordwestdeutschland ist. Mich erinnerte sie etwas an die Lüngeburger Heide oder Westruper Heide. Heiden eben. Sie gehört zum Naturschutzgebiet Neuer Hagen.

Gleich hinter dem Naturschutzgebiet liegt der Clemensberg (825 mm ü. N.N.). Einer der wenigen Rothaarberge, die waldlos sind. Daher könnte man von hier eine tolle Aussicht haben, wenn wir den Nebel nicht gehabt hätten.

Wir gelangten zurück in den Wald. Unterwegs gibt es ein Besucherbuch. Da kann man eine kleine Botschaft hinterlassen. Quasi wie ein Gästebuch.

Wir ersparten uns des Wetters wegen kleine Umwege, und suchten eher den direkten Weg nach Winterberg – dadurch lassen wir die Ruhrquelle aus.

Am Hillenkopf hat man normalerweise eine gute Aussicht auf das Rothaargebiet – darunter auch auf den Kahlen Asten, der wohl bekannteste Berg im Rothaargebirge. Dieser erwartete mich in Etappe 3.

Aber davor begegneten wir noch kurz Mutter Natur (zumindest laut einer Einritzung im Holz): Eine aus Holz aufgestellte Figur.

Von hier geht es relativ fix, vermehrt über Asphalt, und man merkt, dass man langsam in Stadtnähe kommt.

Bis ich am Hotel ankomme, muss ich einmal quer durch Winterberg – umso kürzer dauerte es auf der nächsten Etappe auf den Rothharsteig zurück.

In Winterberg machte ich einen Tag Pause, da für das Gebiet Gewitter angekündigt waren (später stellt sich heraus, dass diese erst Abends aufziehen – aber mein Körper war dankbar, musste er sich doch erst wieder an das Gewicht und das mehrtägige Gehen gewöhnen – nach der dritten Etappe war ich allerdings wieder voll im Flow).

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Auf BUNTERwegs, dem Outdoor- und Abenteuer-Reise Blog mit Liebe zum Wandern & zur Street Art, nehme ich euch mit: Wandern, Reisen, Mikrobabenteuer, Trekking, Roadtrips, SUP, Klettern, Nachhaltigkeit und vieles mehr.

3 Kommentare

  1. War eine schöne Etappe mit Dir, auch wenn das Wetter nicht so berauschend war. Beim Wandern erlebt man immer wieder überraschende tolle Sachen ( oder lernt bete Leute kennen).

    Antworten

    • Hallo Liebes,
      das stimmt. Das Wetter war nicht so schön, aber dennoch war die Strecke toll! Und mit so einer netten Begleitung erst recht :)

      Antworten

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