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Tage 469 bis 471 von bunterwegs2nepal – Liman bis Lənkəran, Aserbaidschan

Damalige Notizen:
Die letzten Tage waren – für mich – eine kleine Qual.

Mein Körper war immer noch nicht von der Halsentzündung erholt.

Habe mir jetzt aber auch nicht die Zeit gegeben, um es auszukurieren. Daher habe ich vermutlich eine Mageninfektion bekommen – oder aber es lag an dem Wasser, mit dem ich mir einen Abend die Zähne geputzt hatte. Oder beides. Das Wasser mit dem ich meine Zähne putze wird aber wohl der Grund für meine Hepatits gewesen sein. Denn abgesehen davon, habe ich, eben aus solchen Gründen, nie Leitungswasser genutzt. Wenn man nicht auf seinen Körper hört und eine Krankheit nicht auskuriert, dann findet der Körper einen anderen Weg, dich zur Ruhe zu zwingen.

18.11.2017

Liman – Lənkəran
15 km

Wir haben 15 km geschafft – von Liman nach Lənkəran. Es ging mir allerdings hier mehr schlecht als recht.
Es war recht grau und regnerisch. Am Morgen bekamen wir erst mal eine Suppe, dessen Fleisch ich nicht essen konnte. Es war voller Fett, für ein Frühstück zu viel. Dann machten wir uns los. Viel ist unterwegs nicht passiert. Allerdings verändert sich die Landschaft von eher wüstenartig zu grün und bewachsen. Leute winken oft aufgeregt, fragen woher wir kommen, bieten uns Tee an oder eine Mitfahrgelegenheit.

Abends nahmen wir den Roomservice vom Hotel in Anspruch und entspannten nur, da ich so schlapp war.

19.11.2017

Lənkəran
Zero Day

Vor Lənkəran fing es schon langsam an: Der Körper fühlte sich schlapp an. Die Arme und Beine schmerzten – als wären sie entzündet. Jedoch nichts weiter.

Mitch fragte nach dem Frühstück im Hotel dennoch nach einem Arzt, da es mir nicht so gut ging: Allerdings war damit eher gemeint, dass wir nach dem Frühstück dann zu der Praxis gehen/fahren. Der Mann an der Rezeption rief den Arzt aber wohl an, und ca 20 Minuten später stand der dann im Hotel.

Ich war derweil die ganze Zeit auf dem Zimmer, da ich keinen Appetit hatte und einfach nur müde war.

Als der Arzt da war, machte er einen kurzen allgemeinen Check. Fragte ob ich sonst Beschwerden habe. „Nein“ – Gut. Er wollte mir wohl noch eine Injektion geben (Ich weiß nicht ob es Schmerzmittel waren?). Ich dachte, „Ok“ – und machte schon mal den Arm frei. Der Mann von der Rezeption musste schon etwas grinsen (Er war auch mit auf dem Zimmer, um für den Arzt zu übersetzen): „Nicht in den Arm, in den Po“, sagte er kichernd.

Huch, okay.“ sagte ich verdutzt. Also Hose runter und ab dafür. Mitch konnte sich das Lachen natürlich nicht verkneifen (und das Foto auch nicht).

Mit der Injektion war allerdings auch sicher, dass ich heute nirgends hingehen werde. Noch einen Tag pausieren, dem Körper etwas Ruhe gönnen (wie mich das jetzt schon nervt, nach der Halsentzündung). Aber gut, ändern kann ich an der Situation nun eh nicht.

(Anmerkung: Heute weiß ich, dass das schon meine Gallensteine und der Hepatitis E Virus waren, 2022)

20.11.2017

Lənkəran
Zero Day

Da es mir nur bedingt besser ging durch die ganzen Medikamente, entschieden wir uns dazu nach Ələt (Alat) zu trampen. Dort sollte es auch Schlammvulkane (Mud Vulcanos) geben. In Aserbaidschan gibt es mit circa 300 Stück die weltweit meisten Schlammvulkane. Das sind rund ein Drittel aller Schlammvulkane auf der Welt. (Wikipedia)

Hoffentlich etwas größere als in Qobustan. Dafür ging es von Lənkəran wieder ein Stück zurück, und wir hätten es eigentlich schon ein paar Wochen eher machen können, da wir ja schon in der Gegend waren. Aber damals war ich noch sehr hart zu mir („Abweichung von der Route? Bin ich dann noch auf dem Weg? Bin ich dann noch meinem Projekt treu?“ gepaart mit dem Kranksein hatte ich da irgendwie keinen Nerv drauf: In Salyan war ich krank, in Biləsuvar und Masallı mussten die Füße geschont werden, … ,).

So fuhren wir also 8 Stunden (hin- und zurück) um knapp 20 Minuten an den Vulcanos zu verbringen. Diese waren aber um einiges interessanter als die bei Qobustan – die waren um ehrlich zu sein etwas enttäuschend, dafür aber eine schöne kleine Wanderung auf und ab. Somit erreichten wir Ələt am späten Nachmittag & fragten einen Taxifahrer, ob er uns zu den Vulkanen bringen würde. Doch er verstand uns nicht. Ein älterer Mann, der gerade in der Nähe war, bot uns an, uns umsonst hinzufahren. Er verstand uns recht gut, solange wir langam und deutlich sprachen. Die Straße rauf war wohl recht holprig und schwer, die letzten Meter liefen wir. Wir brauchten ca 10 Minuten: Auf dem Weg zum Mud Vulcano merkte ich allerdings schon, dass mit meinem Körper was nicht in Ordnung ist. Richtig schwach auf den Beinen.

Vielleicht, weil ich nicht richtig auskuriert habe. Vielleicht, weil ich in letzter Zeit viele Dinge gegessen habe, die ich wegen meinen Unverträglichkeiten nicht essen darf. Vielleicht, weil ich zu wenig getrunken habe. Vielleicht auch alles zusammen.

So lange es aber nur das ist, ist alles gut.

Ok. Nicht richtig auskuriert wäre nicht so gut, denn dann hätte sich die Infektion woandershin verlagert (was damals laut Arzt aber nicht der Fall war).

Oben angekommen sahen wir auch noch andere Menschen, und viele blubbernde Matsch-Vulkane.

Dem Schlamm der Vulkane wird eine wohltuende oder heilende Eigenschaft der Haut zugesagt. Leute hatten tatsächlich Flaschen mit, um sich den Schlamm abzufüllen.

Der Fahrer begleitete uns. Als wir wieder runtergingen bot er uns an, bei sich und ihrer Frau zu schlafen. Aber wir hatten ja schon unser Hotel in Lənkəran. Hätten wir ihn mal ein paar Wochen eher getroffen.

Er half uns eine Fahrt zurück nach Lənkəran zu bekommen. Gut 45 Minuten vor Masallı gerieten wir allerdings in einen kleinen Unfall. 2 Autos, u.a. ein 4×4, lieferten sich ein kleines Autorennen und überholten uns auf beiden Seiten. An einem Kreisverkehr traten sie aber plötzlich auf die Bremse, sodass wir auffuhren. Der 4×4 begann Fahrerflucht. Das Auto mit dem wir unterwegs waren, hatte nun einen kaputten Kühler und Lampen. Damit ging es also nicht weiter, und wir trampten das letzte Stück. Ein weißer Transporter, den wir zuvor überholt hatten, nahm uns mit.

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