Meine erste Schicht im Hostel war vorbei, die zweite war mit einem kurzen Wechsel am Nachmittag. Doch die war um einiges stressiger als die Nachtschicht. Ich kam nicht nur den Temperaturen wegen ins Schwitzen.
04. Juli 2017
Nach einer recht entspannten Nachtschicht hatte ich dann meine zweite Schicht – die erste Nachmittagsschicht. Die geht von 16 Uhr bis Mitternacht.
Anfangs schien es eine entspannte Schicht zu werden – das Hostel war bis auf zwei Betten voll.
Doch gegen 21 oder 22 Uhr ging plötzlich das Wasser nicht mehr. Bei dem warmen Wetter echt nicht das beste. Durch den Stopp des Wassers gingen auch die Waschmaschinen nicht mehr. Zwei Gäste hatten allerdings ihr Wäsche in eine der Maschinen und wollten diese dann herausholen & per Hand zu Ende waschen.
Wir mussten erst mal das ganze Wasser aus der Maschine auffangen. Das Wasser nutzten wir dann später für die Toilettenspülung – so lange es eben ausreichte.
Den Boden mussten wir einige Male wischen, da auch viel Wasser daneben ging.
Von einer Uni-Sport Gruppe aus England ging es einem Mädchen zudem echt schlecht – sie übergab sich. Von ihren Leuten war aber niemand da, um mir etwas zu sagen. So fiel es mir erst später auf, da sie oben im Flur auf dem Boden lag. Da das Wasser nicht ging, konnte sie ihre Kotze ja nicht wegspülen. Ihr war es anscheinend ziemlich peinlich. Sie wollte zudem „einfach nur kalt duschen“, aber auch das war nicht möglich. So brachte ich ihr nach kurzer Zeit erst mal eine Flasche auf dem Gefrierfach, damit sie sich damit abkühlen konnte.
Während ich mich um die Leute unten kümmerte – ich ging mit einer gefrorenen Flasche und kalten Waschlappen umher und hab diese den Jungs und Mädels an den Nacken und Rücken gehalten – Karsten hatte sich netterweise um das Mädel oben gekümmert und das Badezimmer gereinigt.
Gegen Mitternacht beendete ich dann meine Schicht und war froh, dass diese vorbei war.
05. Juli 2017
Den Vormittag verbrachte ich damit in der Sonne zu sitzen und mich von der Nachmittagschicht zu erholen. Ich versuchte etwas zu arbeiten. Es ist aber nachwievor zu warm.
Um 16 Uhr fing meine 3. Schicht an.
Da viele Gäste ausgecheckt haben, wurden logischerweise viele Betten frei. Das hieß aber auch: Viel laufen. Es musste viel Wäsche gewaschen werden & viel zusammenlegt werden.
Der Fuß dadurch ziemlich beansprucht.
Die Schicht verlief ganz ruhig – ohne Vorkommnisse. Zum Glück.
06. Juli 2017
Ich versuche meinem Fuß die Zeit zu geben und übe mich in Geduld. Was gar nicht so einfach ist. Ich würde gerne weiter. Würde gerne mehr sehen, mehr unternehmen – zu Fuß. Weniger mit Bus oder via Autostopp.
Es ist tatsächlich nicht einfach: Wenn du vorher jeden Tag unterwegs warst, plötzlich so eingeschränkt zu sein.
Besonders am Anfang hat mir das sehr zu schaffen gemacht. Mittlerweile genieße ich einfach die Erfahrung, die ich damit verbunden mache – ich kann tiefer in Georgien eintauchen; erfahre mehr über Land und Leute und bekomme Erfahrung darin, in einem Hostel zu arbeiten.
Die Menschen in Georgien sind sehr hilfsbereit, freundlich und herzlich.
Wenn du fragen hast, versuchen sie dir zu helfen – selbst, wenn man nicht die selbe Sprache spricht. Schwarze Schafe gibt es natürlich auch, die nur dein Geld wollen – selbst beim Hitch-Hiken fragen dich die Leute manchmal nach Geld – aber oft, bevor du einsteigst. So kannst du also direkt sagen, dass du kein Geld hast und schickst die Person einfach weg (oder sie fahren einfach weiter). Wenn dich dann aber jemand mitnimmt, sei gewiss, dass du netten und gastfreundlichen Menschen begegnest, die dir auch noch etwas zu Essen spendieren und dich oft bis zu dem Punkt fahren, wo du hin möchtest – selbst, wenn sie dafür einen Umweg in Kauf nehmen.
Als Frau muss man sich vor den Männern zwar etwas in Acht nehmen – die sind etwas … sagen wir vorsichtig „flirty“ drauf … aber alles in allem nicht wirklich schlimm oder aufdringlich. Sie werfen eben mit Komplimenten um sich und starren. Oft falle ich aber auch einfach wegen meiner Tattoos auf.
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