Nach der Winterpause ging es endlich wieder weiter. Mit etwas Verspätung ging es dann mit EuroLines wieder nach Istanbul. Mit Verspätung, weil ich noch mal kurz krank geworden bin und die Rückreise um eine Woche verschieben musste.
Konnte ich es kaum erwarten – auch wenn wieder jeder seinen Senf dazugeben musste:
„Keine gute Reisezeit“
„Gefährlich“ (wie eigentlich überall)
„Komm lieber im Mai wieder“
Nach einer gewissen Zeit wird man für solche Aussagen unempfänglich. Sie lasssen einen kalt. Winkt diese nur noch mit einem müden Lächeln ab.
Eigentlich ja ein bisschen traurig. Immerhin meinen die Leute es ja nicht böse. Eher gut. Irgendwie. Und doch wird es mit der Häufigkeit verbunden irgendwann etwas nervig unbedeutend.
Die letzten Tage in Istanbul hatte ich noch Besuch von meiner Mama und ich besuchte eine CrossFit Box – CrossFit Taxim … zudem hatte ich in der Heimat einiges für meine Fitness getan: Joggen, CrossFit – CrossFit 37 in Dorsten und Karate.
25. Februar 2017
Istanbul – Polonezköy
circa 32 km
Der erste Tag nach der Pause. Immer etwas komisch. Vor allem, wenn man so eine lange Zeit an einem Ort „gewohnt“ hat.
Morgens habe ich erst Mal die Nachtschicht aus dem „Bett“ geholt, damit ich noch Frühstück bekomme.
Dann ging es los. Endlich wieder auf Strecke. Und dann gleich schon ein gutes Stück: 32 km.
Heute ging es zumindest aus dem Zentrum Istanbuls raus. Doch noch bin ich im Einzugsgebiet.
Die Strecke bereitete mir mit ihren An- und Abstiegen ein grässliches Willkommensgeschenk. Und es war dennoch geil. Das Wetter spielte mit. Die Strecke war abwechslungsreich. Der ganze Shit der letzten Wochen fällt langsam ab.
Das Training der letzten Wochen/Monate macht sich bemerkbar. Besonders bei der Oberkörper-/Rückenmuskulatur (wie traurig, hoffe das kommt schnell wieder / 24.09.2017)
Es fühlt sich gut an, wieder unterwegs zu sein. Auch wenn es nach der Winterpause etwas ungewohnt ist.
Randnotiz: Ich hab ja die Samsung Gear 3 gewonnen (und natürlich mit ;)). Am heutigen Tag zählt sie 34608 Schritte – Aus dem Gebiet: Facts die unnötig sind.
26. Februar 2017
Polonezköy
7 km
Kleinen Spaziergang eingebaut – aber auch eher nur ein „Unfall“. Fehlplanung wenn man so mag.
Daher morgen eine laaange Strecke!
27. Februar 2017
Polonezköy – Şile
47,67 km
Vor der Strecke hatte ich großen Respekt. Da kann immer viel passieren… zum Beispiel dass man den geplanten Weg nicht gehen kann und einen Umweg in Kauf nehmen muss – kam aber glücklicherweise nicht vor.
Die Strecke erwies sich als gut begehbar und relativ problemlos.
Zum Glück.
Auch das Wetter spielte mit.
Da ich die meiste Zeit nur einer Straße folgte, konnte ich mich auf andere Dinge konzentrieren.
An einer Straße entlang zu gehen ist oft allerdings auch anstrengend.
Die ganzen Geräusche, Gestank und regelmäßig hält jemand an, um dich mitzunehmen.
Was hin und wieder nicht so toll ist.
Denn gerade die Türken sind da recht hartnäckige und akzeptieren ein Nein manchmal erst beim 5ten Mal. Bis auf zwei Mal wurde ich auf der langen Strecke aber davon verschont. (Man sollte meinen, dass ich mich daran schon gewöhnt habe oder?)
Allerdings durfte ich mich vorher mit einem Rudel Strassenhunde auseinandersetzen. Das war weniger lustig. Circa 5-6 Hunde inkl Welpe. Daher war unter den Hunden auch eine sehr aggressive Hündin. Gute 3 Minuten (oder so) musste ich mir Das Rudel auf Abstand halten … Für solche Fälle sind Trekkingstöcke sehr hilfreich.
Die letzten Kilometer waren eine Herausforderung. Es war schon dunkel, meine Füße fingen an weg zu tun und nach der Pause ist man ja auch immer etwas eingerostet. Das brachte mich schon an meine Grenzen – vorallem weil es am Ende auch noch gut bergauf ging.
Ich meine, welcher Idiot sucht auch da oben eine Unterkunft aus. Die Füße und Beine taten weh. Ich wollte nur noch sitzen … liegen … nicht bewegen. Doch stehen bleiben ist in so einem Moment absolut tabu, sonst wird es nur noch schwerer.
Als ich die Unterkunft sah. überkam mich das Gefühl von Erleichterung: Geschafft! So stolz auf mich und meinen Körper, diese Distanz gemeistert zu haben.
Die Freude auf den Pausentag könnte aber nicht größer sein.
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