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Interview mit der Street Art School St. Pauli aus Hamburg

Im Rahmen des Reeperbahn Festivals hier in Hamburg (17. – 20.09.2014) eröffnet morgen, 18.09.2014, die Street Art School St. Pauli in den Rindermarkthallen St. Pauli ihre Türen. Darauf bin ich schon ziemlich gespannt!

Was gibt es da passenderes für BUNTERwegs als ein Interview?

Genau!

Es gibt NICHTS was passender sein könnte!

Also: holt euch was zum knabbern, setzt euch gemütlich hin und lest das Interview!

Interview mit der Street Art School St. Pauli aus Hamburg*

1. Stellt euch doch mal kurz vor

Wir sind die Street Art School St. Pauli. Wir werden betrieben von einem gemeinnützigen Verein, dem Street Art School St. Pauli Karo Schanze e.V., der sich im März 2014 gegründet hat. Der Vereinsname ist deswegen solang, weil unsere Schule / die Vereinsräume / unser Atelier in den Rindermarkthallen in Hamburg liegt. Und diese Rindermarkthallen liegen genau auf der Grenze zwischen drei unglaublich spannenden, lebendigen Stadtquartieren: dem Schanzenviertel, dem Karoviertel und St. Pauli.

Schöner Dings sind diese drei Viertel auch noch DER Hotspot für Street Art in Hamburg (neben vielen anderen schönen Ecken – aber hier ist schon sehr schön viel ;-) ..)

2. Ihr eröffnet eine Street Art School. Was genau kann man sich darunter vorstellen?

Wir bieten Vereinsmitgliedern / Supportern

a.    Atelierfläche
b.    Zugang zu Materialien, zum Teil vergünstigt
c.    Austausch / Begegnung
d.    Gemeinsame Aktionen
e.    Legale Flächen
f.    Vergünstigte Teilnahme an Workshops / Seminaren /…

In den Seminaren sollen Menschen mehr über Street Art lernen. Auch solche, die derzeit diese Form von Kunst ablehnen – oder einfach nur nicht verstehen. Aber wir richten uns natürlich auch an Jugendliche und Erwachsene, die in Seminaren und Workshops verschiedene Techniken lernen und anwenden sollen. Dabei ist es uns wichtig, das nicht an einem Nachmittag mal eine Dose in die Hand genommen wird, sondern das komplexe Projekte mit der gesamten Gruppe über einen längeren Zeitraum geplant und anschließend auch umgesetzt werden. Dazu suchen wir derzeit auch in ganz Hamburg nach legalen Flächen, die durch die Street Art School regelmäßig gestaltet werden können.

An Abschlüsse denken wir derzeit noch nicht … aber das Leben ist nicht nur schön, sondern auch lang … also: wer weiss, was da noch alles kommt?!

Falls du interesse hast Mitglied zu werden, schau mal hier vorbei!

3. Wie kam(s)t  du/ihr auf die Idee eine Street Art School (in Hamburg) zu eröffnen?

Dies fing damit an, dass der Initiator des Ganzen, Olaf Terhorst, ein Atelier suchte.

Da Olaf aber beruflich stark eingebunden ist, und dieses Jahr auch noch gemeinsam mit seiner Frau sein erstes Kind bekommen hat (Anm. d. R.: herzlichsten Glückwunsch dazu!), wird er das Atelier kaum nutzen. Also hat er sich überlegt, was während der Zeit, die er nicht da ist, mit dem Raum gemacht werden könnte.

Kurze Zeit später ist er über die Bekanntmachung der Rindermarkthalle gestolpert – wo „Soziokulturelle Flächen“ zum Selbstkostenpreis angeboten wurden. Also googelte Olaf das Wort soziokulturell, setzte sich hin und schrieb ein erstes Konzept für eine Street Art School und bewarb sich um eine kleine Fläche. Nachdem dies auf Zuspruch auf Seiten der „Vergabekommission“ fiel, hat sich dann Olaf mit Leuten aus der Szene zusammengesetzt und das ganze immer weiter ausgearbeitet, Anträge geschrieben, den Verein angemeldet, den Mietvertrag unterschrieben, die Räume geplant, erste Aktionen gemacht  … bis zu dem Punkt der jetzt vor uns liegenden Eröffnung.

4. Seid ihr nur eine Schule oder werdet ihr in Verbindung mit dem Förderverein z.B. auch Street Art Führungen durch Hamburg machen?

Wir arbeiten mit verschiedenen Institutionen und existierenden Initiativen zusammen. Unter anderem unseren Freunden von urbanshit.de

Die veranstalten z.B. schon heute Führungen zum Thema Street Art. Wir haben auch solch eine Führung schon gemeinsam durchgeführt – oder urbanshit.de macht solche Führungen und lässt Teile der Einnahmen dem Verein zukommen .. es gibt viel Facetten .. und im Rahmen unserer Seminare, werden wir sicherlich mit einigen Teilnehmern auch durch die Straßen stromern ;-)

5. Wollt ihr sonst noch etwas los werden?

Unsere Kunst ist für die Öffentlichkeit gedacht. Wir verstecken unsere Kunst nicht in Galerien: unsere Galerie ist die Wand, die Straße, das Stadtmöbel – der öffentliche Raum. Und damit gehört unsere Kunst der Öffentlichkeit, der Allgemeinheit – diese Allgemeinheit ist der Eigentümer.

Sie ist ein Geschenk, eine Möglichkeit, eine Hoffnung.

Wer diese Hoffnung zerstört oder aus falschem Enthusiasmus „sammelt“ und demontiert ist verachtenswert. Das, was wir für den öffentlichen Raum geschaffen haben, gehört genau dorthin und funktioniert nach unserer Meinung exakt dort.

Unsere Energie ist die Kreativität und ein jugendlicher Wille zur Änderung der Status Quo mit dem Wissen des Alters und der Geschichte.

Unser Mut ist Nutzung des öffentlichen Raumes und die inkrementelle Veränderung der existierenden Ordnung. Unsere Fähigkeit ist es Kunst zu schaffen: Neues, Streitbares, Schönes … etwas Einmaliges und ohne uns nie Existierendes.

stay creative – und lass Dich nicht erwischen!

Ihr wollt mehr über die Jungs und Mädels erfahren?

Website: street-art-school.de
Facebook: facebook.com/streetartschoolstpauli
Twitter: twitter.com/streetartschool

Fragen? Anregungen? Mit wem soll das nächste Interview stattfinden? Lasse es mich wissen und schreib deine Meinung, Idee und Fragen in die Kommentare.

Freue mich von dir zu lesen!

Veröffentlicht von

Auf BUNTERwegs, dem Outdoor- und Abenteuer-Reise Blog mit Liebe zum Wandern & zur Street Art, nehme ich euch mit: Wandern, Reisen, Mikrobabenteuer, Trekking, Roadtrips, SUP, Klettern, Nachhaltigkeit und vieles mehr.

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