Von Pushkar aus ging es weiter nach Nawalgarh. Das schöme Luxushotel mit dem tollen Pool im Nirgendwo musste zurückgelassen werden.
Trauriger Moment. Denn den Pool hatten wir für uns ganz allein. Zumindest fast.
Dafür konnt man aber wieder tolle (und auch erschreckende) Dinge auf dem Weg entdecken.
Dieser LKW ist nur einen Tag vor uns verunglückt … Ja das war mal ein LKW. Du erkennst zwischen den ganzen Bananen da oben einen Reifen.
Du musst wissen: Indiens Strassen und Autobahnen sind sehr lang und oft auch verlassen. Gerade abends oder nachts. Als ich dir von Jaipur erzählte, erwähnte ich, dass LKWs nachts durch die Städte (bzw Strassen) preschen. Polizisten sind dagegen machtlos. Zum einen können sie die rasenden LKWs nicht einholen und zum anderen sind die LKW-Fahrer ziemlich rüpelhafte Charaktere. Polizisten trauen sich selbst nachts nicht wirklich auf die Strasse, weil sie sonst Gefahr laufen, von den LKW-Fahrern verprüglelt zu werden. Schon ziemlich krass, oder?
Neben dem unendlichen Dreck, der oft zu sehen ist, hat Indien aber auch eine tolle Landschaft. Man kann so weit gucken. Mit den Bergen im Hintergrund. Dem blauen Himmel. Hach ja.
Hin und wieder erblickt man Tiere: Kamele, Ziegen, Esel, … Auch Menschen auf Rollern (also nicht die schnellsten), sind hier unterwegs. Oder aber sogar zu Fuß.
Es ist immer wieder erstaunlich: Egal wie verlassen oder vertrocknet die Landschaft auch aussieht – irgendwo wird man immer einem Menschen begegnen. Oft halt zu Fuß. Sie laufen dann kilometerweit nur um z.B. Feldarbeit zu verrichten. Um Wasser zu holen. Um einzukaufen.
Nawalgarh und seine zahlreichen Hawelis
Nach einer ca 4-stündigen Autofahrt, kamen wir in Nawalgarh an. Ein kleiner 60.000 Seelen-Ort (wo die sich allerdings versteckt haben, weiß ich nicht) und liegt in der Region Shekhawati. Die Region ist für seine vielen bemalten Hawelis (Windhäuser) bekannt.
Über nicht wirklich vorhandene Strassen bahnten wir uns den Weg zum Hotel.
Beim Einchecken in das Hotel, wurden wir erstmal mit einem rosa Getränk und einer Blumenkette begrüsst.
Ich war etwas irritiert, denn in keinem anderen Hotel gab es einen „Willkommengruß“ oder „Brauch“.
„Das macht man bei uns hier so„, sagte mir der freundliche Mann.
Auch nahm ich das Getränk erstmal etwas genauer unter die Lupe. Dem Geschmack nach zu urteilen, könnte es vielleicht Rosen-Limonade gewesen sein.
Die zahlreichen Hawelis
Jetzt erwähne ich die ganze Zeit Havelis, aber was das wirklich ist, weißt du immer noch nicht, oder? Und gesehen hast du bis hier her auch noch keines. Dann wird es nun aber Zeit.
Havelis sind private Windhäuser, die einem kleinen Palast sehr ähneln. Meist quadratisch angelegt, mit vielen Fenstern und in der Mitte befindet sich ein Innen-Hof. Sie bestehen aus mehreren Stockwerken. Bei den Havelis, die ich gesehen habe, war das oberste Stockwerk immer mit einer riesigen Dachterrasse zu vergleichen. Erreichbar über eine schmale Treppe.
Die Wände der Havelis sind mit zahlreichen Freskos handbemalt.
Durch das Haupttor kommt man in einen kleinen Vorhof, wo führer Geschäfte abgehandelt wurden und Besucher schlafen durften. Dahinter kommt ein weiteres Tor, das zu dem Frauenbereich der Havelis führte. Denn Frauen durfte die Häuser früher meist nicht verlassen.
Was mir von Nawalgarh neben den zahlreichen bemalten Havelis am meisten in Erinnerung geblieben ist: Wir wurden hier nicht einmal angebettelt.
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