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Indien * (Un)Typische Sonntage

In untypisch guter „Da fängt der Tag ja schon super an“ – Manier kippte ich mir nach dem Wach-werden (um 6.30 Uhr oder so) erst einmal schön Wasser über das Gesicht – natürlich im liegen und damit schön in die Nase. Dabei wollte ich doch lediglich was trinken und nicht, ohne aufzustehen, duschen. Mit geschlossenen Augen und ein wenig zu viel Schwung war das mit dem „Mund treffen“ wohl nicht so einfach.

Naja. Dann erstmal unter die vorher so „verfluchte“ Dusche um wach(er) zu werden. Spitze! Das klappte ja schon mal. Also ab zum Frühstück. Die Morgende meiner nicht nur typischen Sonntage (sondern auch Montage, Dienstage, ….. ) hier in Kalkutta beginnen mit dem, auf das Zimmer genommene, Frühstück an meinem Fenster – durch das morgens immer die Sonne scheint. Schreiben und Sonnen. Herrlich! Besser können die Tage doch nicht beginnen – oder? Nein ich habe keinen Balkon und Ja. Ich habe lange – lange – nicht mehr wirklich geschrieben. Sei es für mich. Sei es für meinen Design – Blog (den ich auch mal wieder reaktivieren könnte) oder anfangs für BUNTERwegs. Es tut gut wieder zu schreiben. Viel zu schreiben.

An typischen Sonntagen gönne ich mir zudem meist kein Mittagessen, denn ohne die „Nordpol“-Atmosphäre aus dem Büro ist da nicht so viel los mit dem Hunger. Einfach zu heiß. Dann morgens eben ein wenig mehr & über den Tag verteilt mal hier & da etwas. Denn auch schwitzen vom Nichts-Tun ist ziemlich anstrengend! Echt. Versucht das mal!

Typische „indische“ Sonntage sind auch dazu da um meinem „Weißhaut“-Dasein ein Ende zu bereiten. Da ich von Montag bis Samstag im Büro bin, bleibt mir nichts anderes übrig. Also ab in den Tennisplatz-Hof. Auf 2 Stühlen ausgebreitet. Hier wurde gelesen (das Buch ist durch), nun wird geschrieben. Nach Ideen gesucht. Brainstorming betrieben und wieder geschrieben. Klingt alles leichter als getan – so ohne Tisch und zerfließend vor Hitze.

Indien* (Un)Typische Sonntage. auf bunterwegs.com

Nachdem Brutzeln geht es meist auf Erkundung (oder es wird halt gar nicht gebrutzelt). Letzten Sonntag machte ich mich mit Aude (der Französin) auf zum Mutter Teresa – Haus. Worauf ich schon ziemlich gespannt war.

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Das Mutter Teresa Haus ist mitten in Kalkutta und von der Park Street aus gut zu Fuß zu erreichen. Als Frau fühlte ich mich auf dem Weg dort hin manchmal zwar ein wenig unbehaglich, aber nicht in Gefahr. Als „Hellhäutige“ mit dunkelblonden Haaren ist man eben irgendwie überall Mittelpunkt.

Ich fühle mich allgemein hier in Indien nicht bedroht oder in Gefahr, aber wenn man merkt das dich fast jeder anstarrt und/oder umdreht ist es manchmal schon unangenehm. Zudem denken die Inder das man als Europäer reich ist – „Deutsche haben Geld. Viel Geld, richtig?“ kam von Geschäftsmännern & ich wurde nach 500 Rupien von jemanden gefragt den ich fast jeden Tag auf dem Weg zur / von der Arbeit sehe – denn er arbeitet als Parkplatz-Anweiser. Bei dem Gedanken und unter den ständigen Blicken zückt man dann ungern seine Kamera. Zumindest wenn man alleine unterwegs ist. Ich glaube der Süden Indiens ist da bereits etwas moderner?

Naja, auf jeden Fall erzählte mir vor einigen Wochen eine nette, ältere Frau aus München (ich hoffe ihrem Mann daheim geht es wieder besser), dass es ziemlich erschreckend ergreifend im Mutter Teresa Haus sein soll. Was wohl daran lag, dass bei ihrem Besuch gerade Menschen eingeliefert wurden. Viel habe ich selbst leider nicht gesehen oder erfahren. Es war viel los und die Schwestern hatten weder Zeit noch Lust für ein Gespräch oder Fotos. Dennoch hatte der Ort etwas. Etwas nachdenkliches. Ohne es wirklich gewollt zu haben, setzt man sich hin. Beobachtet. Denkt nach. Oder denkt „gar nicht“.

Man fragt sich was für Leute dort wohl gerade liegen. Warum sie dort liegen. Und was die Mädchen und Frauen dazu bewegt (oder bewegt hat) hier zu arbeiten. Zu helfen. Also ich stelle es mir nicht leicht vor und dennoch strahlen diese Frauen eine Gelassenheit und innere Ruhe aus.

Und auf der anderen Seite fragt man sich auch, ob das alles wirklich so echt ist mit der Hilfe. Mit den Spenden. Für den Besuch selbst musst du nichts zahlen, aber eine kleine Spende ist gerne gesehen (wo auch nicht?)

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Auf dem Weg von der Park Street zum Mutter Teresa Haus liegt der Park Street Friedhof.

Der Friedhof ist aus der Kononialzeit und es ist erschreckend wie viele junge Menschen dort liegen. Ich habe nur einen gesehen der 67 Jahre wurde. 1 oder 2 die gerade mal etwa 50 geworden sind. Sonst alle 20 – 30. Sogar ein nur 8 Monate altes Baby. Da merkt man mal wieder wie Scheisse das so mit Krieg eigentlich ist.

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Fotos nicht erlaubt! Ja aber …

Normalerweise ist es nicht erlaubt auf dem Friedhof zu fotografieren, aber an diesem Tag durfte man. Ich vermute das der Grund eine Art Fotoshooting war, das auf dem Friedhof stattfand. Ziemlich komisch, denn wer würde sowas schon in Indien erwarten? Also ich nicht! Diese Gruftis ;)

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  1. […] Als ich wie immer morgens gegen 6.30 Uhr aufwachte war ich ziemlich aus dem Häuschen als die Sonne schien. Denn seit ca 2 Wochen war es bewölkt oder regnete. Dabei wollte ich doch diesen Sonntag so gern 2 Tempel besichtigen und endlich auf ein Boot auf diesem verdammten Fluß benutzen. […]

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