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Tage 454 bis 456 von bunterwegs2nepal – Baku bis Qobustan-Nationalpark, Aserbaidschan

Endlich geht es wieder los. Allerdings merke ich hier schon, dass mein Körper irgendwie energieloser und müder ist. Ich bin schon beim Aufwachen müde. Egal, nur eine Phase.

03.11.2017

Baku – Lökbatan
25 km

Es dauerte eine Weile bis wir aus Baku raus waren (wie das mit großen Städten meist so ist). Die meiste Zeit liefen wir aber an einer Promenande entlang. An der Stadtgrenze sahen wir eine große Moschee.

Hinter der Stadtgrenze sahen wir eine Menge Ölpumpen, und mit Blick auf das Meer konnte man viele Ölplattformen sehen.

Wir erreichen am frühen Abend Lokbatan und aßen in einem „Pub“, das sich später als kleines lokales Restaurant entpuppte. Hier fragten wir, ob man uns helfen kann einen Schlafplatz zu finden. Erst hieß es „Ja„, doch etwas später verneinte man. Wäre auch zu schön/zu einfach gewesen.

Nach kurzer Recherche machte ich ein kleines Hotel aus. Dann machen wir uns auf dahin. Unterwegs hielten wir noch an einem Telefonshop, musste ich die Sim Karte aufladen. Der Ladenbesitzer gab mir eine kleine Geldbörse und war generell sehr gesprächig. Es war schon spät, und er war schon kurz davor, den Laden zu schließen.

Etwas später fuhr er an uns vorbei, und nahm uns mit zum Hotel. Doch bevor er uns absetzte, bot er uns an, bei sich und seiner Familie zu schlafen.

Bei ihm zuhause angekommen, trafen wir seine Frau und seine beiden Kinder (Junge und Mädchen). Die Frau sah mir sehr verschüchtert aus. Aber gut, wie viele Fremde kommen schon in dieses Haus?

Der Typ wurde mit der Zeit recht komisch, und ich war froh, nicht allein hier zu sein. Wir aßen im Obergeschoss des Hauses bzw warteten auf das Essen, während die Frau im Erdgeschoss kochte. Er zeigte Mitch und mir Fotos von anderen Frauen, und gab uns zu verstehen, dass er sich mit diesen trifft. Aber kein Wort zu seiner Frau sollen wir sagen. Zudem meinte Mitch verstanden zu haben, dass er auch noch Kinder von anderen Frauen hat.

Ich beschäftigte mich mit den Kindern – las mit ihnen in einem Englischbuch aus der Schule. Während der Mann mit Mitch redete, schaute er mich ständig immer sehr direkt an. Das war mir richtig unheimlich, und ich war erleichtert, als wir nach dem Essen ins Bett gingen. Etwas mulmig war mir schon, in dem Haus zu schlafen. Hatte ich bei den Blicken schon etwas Schiss, das der nachts plötzlich vor dem Bett steht.

Selfies kann ich

04.11.2017

Lökbatan – Sangachal
32 km


Heute morgen ging es gegen 10 Uhr los. Das Wetter war ok, am Ende etwas frisch.

Mitch musste noch mal nach Baku, da er sein Handtuch und ein paar andere Sachen vergessen hatte. So lief ich allein los.

Die Strecke selbst ging den ganzen Tag an der Strasse entlang … viele LKW Fahrer winkten. Sonst ist nichts spannendes passiert.

Unterwegs fand ich einen Ort, um etwas zu essen zu kaufen.

Auf den letzten 10 km ist Mitch wieder gekommen. Ich war schon recht kaputt, und froh gegen 17 Uhr am Zielort angekommen zu sein. Dort gingen wir erst in ein Cafe. Die Frau reagierte komisch als wir nach einem Schlafplatz fragen. Zwei Männer bekamen unsere Frage mit, aber wir fragten weiter. Wir verließen das Cafe wieder.

Nach einer Weile kam ein Mann auf uns zu, und fragte auf englisch, ob er uns helfen kann. Wir versuchten unser Glück. „Leider nein.

Als wir weiter wollten, kam gerade ein Zug – also warteten wir. Der Mann, der kurz zuvor auf uns zu kam, rief dem Bahnmitarbeiter etwas zu. Da wir hier nicht auf Hilfe hofften, wollten wir weiter. Dann winkte uns einer der Männer vom Cafe zu, die vorher unsere Frage mitbekamen.

Wir können bei ihm schlafen.

05.11.2017

Sangachal – Qobustan-Nationalpark
10 km + 16 km


Gegen 6.14 Uhr wurden wir geweckt, und machten uns gegen 7 Uhr los. Gerade rechtzeitig für den Sonnenaufgang. Ich erinnere mich noch, wie schön ich diesen fand.

Die Stecke selbst war nicht so aufregend. Immer an der Strasse lang.

Kurz vor’m Zielort machten wir Pause an einer Tankstelle. Wurden zum Tee eingeladen. Plötzlich kamen 2 Männer vom Museum/Nationalpark. Sie sprachen gutes Englisch. Einer der Männer sagte uns, wir könnten einfach quer durch das wüstenartige Stück laufen, um zum Museum zu kommen. Leider kreuzten wir einen Zaun, und es stellte sich heraus, dass wir an einem Gefängnis waren. Kurz aufs Handy geschaut, liefen wir den Zaun entlang zum Museum. Dort wollten wir dann um Hilfe für einen Schlafplatz fragen und unsere Rucksäcke abstellen, um zum Mud Vulcano zu gehen.

Gesagt, getan.

Am Museum angekommen, konnten wir die Rucksäcke tatsächlich abstellen und dann zum Mud Vulcano wandern. Wir sprachen mit einem Guide, der uns einludt mit seiner Gruppe von 15 Russen zum Mud Vulcano zu laufen. Unterwegs unterhielten wir uns mit ihm. Er bot uns an, bei der Hilfe nach einem Schlafplatz zu helfen. Lustigerweise war es Rafael, einer der Männer, die wir an der Tankstelle zuvor trafen.

Auch hier merkte ich, dass mein Körper energieloser und müder ist als sonst. Ich schiebe die Bedenken beiseite. Bestimmt, weil wir so früh aufgestanden sind.

Rafael holte uns am Berg ab, und wir fuhren in seinem alten Lada ein Stück runter. Er gab ordentlich Gas mit dem vollbepackten Wagen. Wir hielten an einem Lagerfeuer, wo die Gruppen mit ihren Guides den Tag beendeten. Es gab Stew, Chai und traditionelle Azeri Sweets.

Danach ging es mit Rafael zu seinem Haus. Rafael ist ein netter, freundlicher Mann. Bei ihm zuhause wurden wir herzlichst in Empfang genommen.

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