Ich muss zugeben: Die 5. Etappe habe ich gemischt: Für einen Teil bin ich eine eigene Strecke gewandert, für den anderen Teil bin ich dem Rothaarsteig gefolgt.
Wer mich kennt, weiß, dass ich lieber eigene Strecke erwandere als „stumpf“ einem Weg zu folgen – wobei das auch schön sein kann: Man muss nicht ständig auf das GPS schauen und kann sich voll und ganz auf die Umgebung einlassen. Der Rothaarsteig ist toll, keine Frage! Aber an dem Tag war mir danach, einfach mal einen Abschnitt selbst zu gestalten. Dadurch ging es zwar länger an der Straße entlang, aber das macht mir nicht viel aus. Eher erinntert mich das dann immer an meine große Wanderung.
Artikel kann unbezahlte Werbung enthalten.
Rothaarsteig Etappe 5 im Überblick
Schwierigkeitsgrad: mittelleicht
Wintertauglich: Ja
Dauer: 7 Stunden 10 Minuten
Anstieg: 335 m
Abstieg: 552 m
Distanz: 23,98 Kilometer (von Unterkunft bis Unterkunft)
Hundetauglich: Ja
Von der Unterkunft aus lief ich links Richtung Rothaarsteig. Unterwegs überlege ich mir schon: „Folge heute doch mal deiner eigenen Strecke – zumindest für einen kleinen Abschnitt„. Gedacht, getan. Also folgte ich weiter der asphaltierten Straße.
Ich finde das immer sehr spannend, weil man da natürlich viel eher mit Menschen in Kontakt kommt. Wie reagieren diese? Sind die neugierig? Eher positiv oder negativ gegenüber Wanderern eingestellt?
Da an der Straße auch ein Radweg entlang führte, machte ich mir bezüglich der Begehbarkeit keine allzu großen Gedanken. Ich fragte mich nach einer Zeit allerdings, ob es so gut war die asphaltlastigere Variante zu wählen? Da es am Ende aber eine gute Mischung aus Asphalt und Waldwegen war, fand ich es absolut gelungen.
Während ich an der Straße entlang ging, hielt ein Kleinbus. Ich las die Aufschrift „Ginsberger Heide“ – ein Shuttelbus von dem Hotel, in dem ich schlief. Er fragte, ob ich mich verlaufen habe. „Nein„, gab ich zurück. Aber wie nett, dass er extra kurz gestoppt und nachgefragt hat.
Nach knapp 10 km ging es dann wieder zurück auf den Rothaarsteig. Genau in dem Moment fing es noch mal kurz an zu regnen.
Der Weg zum Rothaarsteig führte von einer Straße aus, sodass an der Stelle eine Infotafel stand und etwas aus Holz gebaut wurde (Ein Holzstamm mit 2 dünnen Stahlseilen). Dieser Holzstamm war überdacht. So konnte ich mich dort kurz unterstellen.
Von hier aus ging es wieder quer durch den Wald, zwischendurch nochmal kurz an der Straße entlang. Nach weiteren knapp 10 Kilometern musste ich den Hauptweg verlassen, um nach Irmgarteichen zu gelangen. Erst sah es ziemlich gut aus. Nach kurzer Zeit sah ich auf dem GPS aber, dass der Weg mich irgendwie in die falsche Richtung führte.
Da ich aber die Beschilderung des Rothaarsteigs sah, folgte ich weiter den gelben Schildern (gelb sind die Schilder der Zuwege). Mir kamen 2 Männer entgegen. Ich fragte, ob es dort irgendwo links abgehen würde. So genau wüssten sie es nicht, bekam ich als Antwort. Sie haben sich selbst verlaufen und gehen zurück zum Hauptweg. Doch irgendwann führte der Zuweg in die falsche Richtung, sodass ich mich dazu entschied, querfeldein Richtung Irmgarteichen zu gehen. Ich folgte so etwas wie einem Weg – quer durch eine abgeholzte Fläche.
Dieses Stück führte mich dann zu einem der schönsten Fleckchen, die ich seit Ewigkeiten gesehen habe. Fast unberührte Natur – der Weg so zugewachsen, das man den Weg nur erahnen konnte. Hohes Gras. Grün soweit das Auge reicht.
Sollte dir der Artikel gefallen haben und du immer auf dem aktuellen Stand meiner Projekte sein möchtest, dann folge mir doch auf Facebook, Instagram und Twitter!
oder abonniere gleich den BUNTERwegs Newsletter
Noch nicht genug? Dann sag‘ es auch deinen Freunden:
