Delhi. Die Hauptstadt von Indien. Obwohl hier mehr Menschen wohnen; kam mir die Stadt nicht so erdrückend vor wie in Kalkutta.
Ein Grund dafür kann natürlich sein, dass Delhi nicht nur aus Hochhäusern und Appartment-Blocks besteht. Der andere Grund wird vermutlich sein, dass ich in der Stadt nur 4 Tage und nicht 3 Monate verbrachte. Ich konnte mich ins Hotel zurückziehen, war diesem ständigen Verkehrslärm nicht ausgesetzt und hatte einen Pool zum Zeitvertreib. (Anm. d. Red.: Entspannen war da eher weniger angesagt, denn in dem Hotel werden oft Geschäftsmeetings abgehalten und leider haben indische Geschäftsmänner noch weniger Hirn als andere. Sollte man nicht denken, ist aber tatsächlich so – Die haben einem beim Schwimmen immer angegafft)
Selbst die 2 – 3 stündige Fahrrad-Tour durch die Stadt fand ich nicht so schlimm. Ok, sie startet schon um 6.30 Uhr, aber wer Indien kennt, weiß, dass um diese Uhrzeit schon einiges los sein kann.
Wie in ganz Indien, war auch hier der Dreck auf den Strassen wieder ziemlich präsent. Nicht nur durch die ganzen Tiere – die selbst in so einer großen Stadt auf den Strassen unterwegs sind. Nein, auch der ganze Plastikmüll. Die Armut. Es ist erstaunlich, wie viele in Indien auf der Strasse leben. Man bekommt das in dem ganzen Verkehrs- und Menschengetummel oft nicht mit, aber wenn du dann so früh morgens unterwegs bist (ich hatte es in Varanasi mit der Ganges-Bootfahrt und hier auf dem Weg zur Fahrradtour), offenbart sich eine ganz andere Welt.
Rikscha-Fahrer schlafen in ihren Fahrzeugen, alte Menschen und ganze Familien schlafen auf den Strasseninseln. Waschen ihre Wäsche in einer Pfütze und hängen sie an dichbefahrenen Strassen zum trocknen auf.
Jemanden davon Geld zu geben, ist aber auf keinen Fall zu empfehlen. Erstens ist damit niemanden dauerhaft geholfen, zweitens wirst du dann wahrscheinlich keine Ruhe mehr finden.
Nun aber ein paar Eindrücke aus Delhi
Ein indischer Markt
Sieht ein wenig aus, wie unsere Flohmärkte. In Indien ist da aber immer die Hölle los. Egal auf welchem Bazaar ich war, man konnte sich nur vor und zurück schieben. Hier waren allerdings eher die Ärmeren unterwegs – dort soll es viel Second Hand geben, wurde mir gesagt.
Tempel mit riesen Statue von dem Affen-Gott Hanuman mitten in Delhi
Grabstätte von Mahatma Gandhi
Gandhis Grab im Raj Ghat. Ein wunderbar großer Park. Ob sich der Gang bis ganz vor das Grabmal lohnt, muss man dann selbst entscheiden. Du musst dort auf jeden Fall deine Schuhe ausziehen. Wenn die Sonne brennt, kann es auf dem grünen „Teppich“ schon ziemlich heiß werden.
Der Sitz der indischen Regierung: Rashtrapati Bhavan
Parken ist hier auf der ganzen Strasse nicht erlaubt. Demnach darf man mit dem Auto auch nicht mal eben dort stehen bleiben um ggf Fotos zu machen. Daher wurden wir vor dem Gebäude aus dem Auto „geschmissen“ und der Fahrer durfte dann 3 Runden mit dem Auto drehen. Nach den 3 Runden wird man von der Polizei ermahnt bzw. weggeschickt.
Gurudwara Bangla Sahib – ein Sikh Tempel
Einer meiner Lieblingsorte, die ich in Delhi gesehen habe. Nicht des Sightseeings wegen, sondern dort wird täglich für hunderte von Menschen gekocht. Dabei ist egal, woher du kommst oder was du machst. Die Helfer in der Küche kommen oft aus reichen Familien und mache das Ganze auf ehrenamtlicher Basis. Damit man es ihnen aber nicht ansieht und sie ja auch nicht auffallen wollen, ziehen sie sich oft „normal“ an.
Qutb Minar
Ein Ruinen-Komplex in Delhi.
Der Lotus Tempel
Der Lotustempel. Na woran erinnert der Tempel dich denn?
Die Schlange vor dem Lotustempel war richtig lang und wir hätten mehr als 2 Stunden anstehen müssen. Der Hitze wegen haben wir das dann gelassen. Wir hatten das Problem, dass es Wochenende war. An Wochenenden und Feiertagen kommen oft Inder aus anderen indischen Staaten, um dann zu beten oder selbst um Tempel, Museen und ähnliches zu besichtigen. Das „Problem“ hatte ich in der Tat öfters.
Der Guide meinte aber, dass der Tempel nur von außen toll ist. Sofern man selbst nicht gläubig ist und unbedingt beten möchte, würde es sich nicht lohnen, so lange zu warten. Mit dem Guide hätte man auch viel weniger Zeit zur Verfügung gehabt – also in Relation zur Wartezeit.
Mit dem Fahrrad durch Delhi
Da unten seht ihr den Gewürzmarkt von Delhi. Schon morgens ist da die Hölle los. Mit den Fahrrädern sind wir nicht dort lang gefahren.
Für uns war es mit den ganzen Menschen und Tieren ja schon schwer genug. Also ungeübten oder unsicheren Fahrern würde ich so eine Fahrrad-Tour nicht unbedingt empfehlen. Auch wegen des Klimas sollte man sich das gut überlegen.
Du musst jetzt nicht super fit sein, aber solltest auch keine Angst in engen Gassen haben. Gerade hier z.B. wegen den Kühen und Ziegen, die einem gerne mal vor’s Fahrrad laufen oder am Straßenrand stehen.
Was uns oder mir in Delhi auch das erste Mal passiert ist: Ein Rikscha-Fahrer wollte uns bescheissen.
Wir wollten zwar keinen in Anspruch nehmen, aber er rief uns zu: „Sie wollen zum Markt? Da geht es nicht lang. Sie müssen da lang. Ich fahre“ während er in eine falsche Richtung zeigte.
Die Mitarbeiter von dem Hotel waren aber sehr freundlich und warnten uns davor.
Davon abgesehen waren wir ja schon in der Einkaufsstrasse und wussten direkt, dass er nicht die Wahrheit sagte. Selbst in Kalkutta ist mir das nicht passiert. Gut, da gab es den einen oder anderen Vorfall, aber ich gerade dort eher damit gerechnet. Immerhin war ich da ja komplett alleine unterwegs – ohne Reise-Agentur und Reisepartner.
Hey – nach Indien möchte ich auch noch :-) interessante eindrücke und Gegensätze die du da festgehalten hast :-)
Hallo Svenja,
hast du schon eine Idee, wann es nach Indien gehen soll? Und eher ob Norden oder Süden?
[…] und dafür erschien mir Momondo besser: Ich wollte von Hamburg nach Kalkutta fliegen. Aber dann von Delhi zurück nach […]