Es liegt mal wieder eine richtig lange Strecke vor mir – dachte ich.
Aber es kommt ja immer alles anders als geplant (weswegen ich lange schon nicht mehr plane).
Das Erdogan am heutigen Tag in Ordu eine Rede schwingen wird, wusste ich durch die Plakate ja schon. Dass mich deswegen aber die Jandarma wieder aufgabelt wird, und nicht gehen lassen wird, war mir bis dato noch nicht klar.
Vorallem auch total sinnlos, denn sie brachte mich nur bis kurz vor Ordu – den Rest durfte ich dann gehen. Wo ist denn da der Sinn, fragte ich mich.
Tage 250 bis 252 von bunterwegs2nepal: Von Fatsa nach Ordu, Türkei
13. April 2017
Fatsa – Ordu
Circa 22 km zu Fuß, circa 22km mit der Jandarma
Schon gestern nahm ich die Plakate von Erdogan wahr.
Verstand ich richtig, dass er morgen eine Rede schwingen wird? An meinem Zielort? Na, ob das problemlos verlaufen wird?
Schon am Morgen kündigte ich in den Instagram Stories meine Zweifeln an.
Nur knapp 2 Stunden nach dem Start sollte sich dies auch bewahrheiten. Gerade als ich eine kleine Pause machen wollte, hielt ein Auto an. Mir wurde direkt Fragen gestellt, man wollte meinen Ausweis sehen. „Ja, wer seid ihr denn, dass ihr das wollt.“ „Jandarma.“ „Dürfte ich einen Ausweis sehen?“ … Jandarma in Zivil. Die mir dann auch bestätigten, dass ich die Plakate richtig verstanden hatte. Erdogan wird heute an meinem Zielort eine Rede halten.
Hier lang laufen wäre auch nicht so toll. Und dahinten kommt ein Tunnel. Da durch laufen würde auch gar nicht gehen. „Ookay. Das heißt?“ „Wir fahren dich.“ Klar. Was auch sonst, ging es mir durch den Kopf. „Okay.“ Der Ausweis wurde fotografiert. Noch mehr Fragen gestellt.
Kurz vor dem Zielort wurde ich an einer Jandarma-Station rausgelassen.
Wieder den Ausweis.
Fragen.
Wieder Fotos.
Erstaunt war ich an der Stelle allerdings, dass erste Mal eine Frau (bei der Jandarma) zu sehen.
Ich dürfte nun weitergehen. Solle aber vorsichtig sein.
Gute 10 Kilometer sind es noch bis zum Zentrum. Dort hatte ich ein paar Adressen von Hotels. Hoffentlich haben die auch einen Platz frei. Kann ja sein, dass wegen der Rede einige Menschen angereist sind.
Knapp 3 Kilometer vor dem Ziel konnte ich meinen Augen nicht trauen. Da stand der Trainer der CrossFit Box , in der ich, als ich in Istanbul war, trainiert hatte. Verrückt! Wie groß kann ein Zufall eigentlich sein, dass ich ihn genau hier antreffe? Zwar wusste ich, dass er Familie vor Ort hat. Aber das er genau zu dem Zeitpunkt an der Straße sein wird … fast unmöglich. Um so mehr freute ich mich natürlich, mal wieder ein bekanntes Gesicht zu sehen. Er half mir noch, ein Hotel für die nächsten Tage zu finden.
Eigentlich hatte ich heute, nach 6 Tagen, zwei Pausentage eingeplant – da am Sonntag aber Wahlen sind, dachte ich, es wäre vielleicht nicht so schlau, dann durch die Gegend zu wandern. So verlängerte ich spontan auf drei vier.
14. April 2017
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17. April 2017
Zero Days
Eigentlich wollte ich heute, am 17. April wieder los gehen, aber irgendwie passte das Gefühl nicht.
Mir wäre der Zimmer Schlüssel beinahe in den Schlitz zwischen Aufzug und dem Eingang gerutscht. Beim Packen hätte ich beinahe wieder etwas vergessen.
Also spontan noch einen Tag drangehangen.
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Mensch was ein Glück dass die dich mitgenommen haben. Aber ja, ich denke auch, dass es nicht schlau wäre am Tag der Wahlen zu wandern.
Viel Spaß weiterhin auf deinem Weg
Mel