Von Ruhetagen, Schmerzen, Couchsurfing und Sauna. Diese 3 Tage waren abwechslungsreich, anstrengend und erfreulich zu gleich!
Wie das passieren kann und was so los war, erzähle ich dir in den folgenden Zeilen.
15. November 2015
Ruhetag
Heute legte ich einen Ruhetag ein. Den Tag nutzte ich nicht, um zu Faulenzen, sondern um zu arbeiten. Ich beantwortete Fragen für die Bild und verfasste einen Artikel für den re:BLOG.
Dennoc nutzte ich den verregneten Tag und schaute mir den Ort ein wenig an. Dabei war ich von einem Gedanken irgendwie erschrocken: „Hauptsache bewegen!“
16. November 2015
Strecke: 40, 5 km
Von Čáslav nach Chotěboř
Was für ein Tag. Unglaublich lang. Unglaublich abwechslungsreich. Unglaublich lehrreich und abenteuerlich.
Es ging auf jeden Fall aus meiner Komfortzone heraus!
Ca. 35 km standen auf dem Plan (das es am Ende mal wieder mehr wurden, habe ich meiner Neugier zu verdanken) und ich bangte um meinen Fuß.
Heute musste ich über Bäume und Baumstämme klettern und auch runterspringen. Das Springen war für den Fuß gar nicht so optimal.
Dennoch war es einer der schönsten Tage, die ich bisher auf dieser Wanderung hatte. Die Wege, die Landschaft, das Wetter, einfach alles!
Eigentlich ist nicht viel passiert, obwohl der Tag so lang war. An einer Stelle ist mir aber in Bezug auf meine Beziehung und meinen Gefühlen etwas klar geworden.
**
Wie ich nach heute aber den morgigen Tag überstehen soll, weiß ich noch nicht (dem Fuß wegen).
17. November 2015
Strecke: 33 km
Chotěboř nach Zdar nad Sazavou
Als ich aufstand, wusste ich, dass es eigentlich nicht so schlau ist mit dem Fuß irgendwo hin zu gehen! Aber ich kann diese verdammten Busfahrpläne hier in Tschechien nicht lesen. Und wenn ich es könnte, wer es eh nicht sicher, dass ein Bus kommt. Zudem war heute nationaler Feiertag in Tschechien. Damit eh nochmal etwas anders.
Dann also doch laufen! Zudem freute ich mich schon darauf, dass 1. Mal in Tschechien Couchsurfing zu betreiben (klingt irgendwie komisch). Und eine Sauna. Eine Sauna. Wie verrückt!
Unterwegs nahm‘ mich für ein paar Kilometer (ca 6 km) eine nette Frau mit, die mir den Rat gab: Um den Winter zu überstehen, sollte ich doch Whiskey einpacken! Ooookay!
***
Nachdem ich mich also bis zum Ziel des heutigen Tages geschleppt hatte, erwartete mich erstmal eine Menge Trouble. Denn eines der Kinder, der Gastfamilie, hatte Geburtstag. So war schon mal ein Teil der Familie anwesend – wir sich später heraustellte, wohnt die Mutter der Frau aber auch bei der Familie in der Wohnung. Naja wie auch immer. Es ging für mich mit den Kindern und dem Vater erstmal zu der Oma.
Dort gab es kleine Brothappen, Süssteile, … und später auch noch leckersten Kuchen. Also einfach reichlich zu essen. Alle waren super nett und die Schwester vom Gastgeber ist Krankenschwester. Da ich ja so Probleme mit meinem Fuß habe, schaute die sich den einmal an. Sie sagte nur, dass er einfach überlastet /ermüdet ist und könne nichts schlimmeres feststellen. Eigentlich schon mal beruhigend. Also muss ich den Fuß einfach mal richtig ausruhen.
***
Die Geschenkübergabe kam mir etwas Gefühlskalt vor. Alle schüttelten dem Geburtstagskind nur die Hand. Keine Umarmung. Oder ähnliches. Vielleicht ist as hier so? Vielleicht auch nur bei der Familie.
***
Als alle weg waren, kam ich in den Genuss einer kleinen Heim-Sauna. Wie super ist das denn? Da freute ich mich schon den ganzen Tag drauf. Die wurde mir nämlich schon seit Tagen schmackhaft gemacht.
***
Am nächsten Morgen ging es noch schnell zu dem Informationscentrum bzw zu einem Buchladen – ich konnte der groben Routenplanung ja nicht ganz trauen und konnte mit Hilfe einer Wanderkarte die Strecke noch genauer planen.
Sollte dir der Artikel gefallen haben und du immer auf dem aktuellen Stand meines Projektes „Allein als Frau zu Fuß von Deutschland nach Nepal“ sein möchtest, dann folge mir doch auf Facebook, Instagram und Twitter!
oder abonniere gleich den BUNTERwegs Newsletter
Noch nicht genug? Dann sag‘ es auch deinen Freunden:
[socialMediaEnhancer]
Schön zu lesen, vor allem der Abenteuerteil. Ich finde es total interessant was du über die Streckenlänge schreibst. Ich bin unsicher was mit großem Rucksack machbar ist, werde daher nächstes Jahr im März Irland mal eine Tour mit 20k+10k+10k testen. Allerdings mit bereits vorgebuchten Hotels und S-Bahn-Option. Ich brauch ein Sicherheitsnetz fürs erste mal…
Versuch doch mal in der Winterpause die Route mit Hilfe von outdooractive.com zu planen. Ich habe Testbilder zwei Touren nachbereitet (Wales, rund zwei m St. Davids – und in Bayern). Außerdem habe ich drei Tageswanderungen – oder alternativ eine Dreitageswanderung hier vor Ort vorbereitet und auch ne Dreitageswanderung für nächstes Jahr in Irland. Das hat gut funktioniert. Allerdings habe ich leider noch keinen Praxixtest unterwegs vorzuweisen, kann also nicht sagen wie einfach die App als Navigationshilfen zu verwenden ist.
Sehr schöner Bericht. Ich finds klasse deinen Weg auf diese Weise zu begleiten.
Schöne Feiertage
Claudia
Oh wow wie genual! Und dann arbeitest du sogar noch an deinem Ruhetag…ich drücke dir alle Daumen und verfolge gespannt die weitere Reise :)
Lieber Gruß,
Martin
Hello Martin,
danke für deinen Kommentar. Jaa, irgendwie muss man ja an Geld kommen :) Oft arbeite ich sogar noch abends – nachdem ich den ganzen Tag unterwegs war.
Und danke dir für das Folgen! Lass auch immer gerne einen Kommentar da, wenn du Anregungen oder Fragen hast!
Jessie