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Tage 165 bis 167 von bunterwegs2nepal: Von Burgas nach Brashlian

Eine verrückte Woche, in der mal wieder einiges passiert ist. Sehr dankbar bin ich an dieser Stelle Filip von visitstrandja.com . Er hatte mir geholfen, in der Region des Strandja Gebirges, Unterkünfte zu finden – diese auch direkt angefragt und mir via Paint Wegbeschreibungen gebastelt und zukommen lassen.

Ohne diese hätte ich die eine oder andere Unterkunft nicht gefunden.

12. November 2016

Бургас – Крушевец (Burgas – Krushevec)
Ca 31 km

Heute morgen war ich noch etwas fertig mit den Nerven – privat fallen derzeit ein paar Dinge an, die so nicht geplant waren. Aber was ist schon geplant?

Auf den ersten 10 km wurde der Stress mal ein bischen abgelassen – schreien, weinen, fluchen. Das bewirkt manchmal Wunder. Einfach loslassen, auch wenn das immer schwerer ist als gesagt.

Bei Kilometer 20 war ich dank Natur und Wetter schon wieder im Dankbarkeits-Modus und genoss eine Pause bei 15 ℃ in der Sonne. Zu dem Zeitpunkt war ich allerdings nicht ganz so motiviert, noch weitere 10 Kilometer zu gehen. Allerdings erreichten mich schon unterwegs so liebe Nachrichten. Zudem hatte ich ja auch schon mehr als die Hälfte der Strecke geschafft, 10 Kilometer sind doch nur noch ein kleiner Spaziergang … bei Kilometer 30 war meine kleine chaotische Welt dann schon wieder halbwegs in Ordnung.

Hatte ich nämlich nun ganz andere Probleme: Einen Schlafplatz finden.

Im Vorfeld hatte ich schon gesehen, dass es in dem Ort auf jeden Fall zwei Restaurants gibt. Dort wollte ich dann mal mein Gück versuchen und nach einem Schlafplatz fragen.

Es war schon relativ spät und doch bestellte ich in obligatorischer Weise erst mal einen Kaffee. Kann man nach einem langen Tag gut gebrauchen. Nachdem ich den Kaffee aufgetrunken hatte, überlegte ich noch ein paar Minuten, wie ich die beiden denn Ansprechen könnte. Englisch war leider keine Kommunikationsmöglichkeit.

Also Google Translate gezückt … Das Restaurant wird von einem Mutter-Tochter-Gespann geführt. Die Mutter kann etwas deutsch. Wollte man mir erst einen Bus nach Malko Tarnovo vorschlagen. Denn dort gibt es Unterkünfte. Ja, aber nee. konnte man mir an meinem Gesichtsausdruck ablesen. Also wurde jemand angerufen. Relativ schnell hatte ich einen Schlafplatz. In einem benachbarten Gebäude, wo sonst Arbeiter /Handwerker untergebracht werden. Einen kleinen Schlafsaal für mich alleine. Mit Ofen.

Bevor ich mich niederlassen kann, winkt mich der Mann noch mal heraus. Einkaufen. Es gibt Wasser, ein paar Süssigkeiten und Brot. Wie immer darf ich nicht bezahlen.

Und noch ein kleiner Zwischenruf:
Ich bin dankbar für jeden Tag! Ich bin dankbar für all die tollen Menschen in meinem Leben (Knutscher an meine Lieben daheim). Ich bin dankbar für euch! Denn heute habe ich mich durch euch weniger alleine gefühlt (via Instagram und Twitter)!

13. November 2016

Крушевец – Звездец / Ковач (Kruchevec – Zvezdets /Kovach)
Ca 27 km

Nach einer stürmisch-regnerischen Nacht, wurde ich am Morgen mit Sonne überrascht. Um 8 Uhr waren es schon  11℃. Herrlich! Besser kann ein Wander-Sonntag nicht sein.


Hatte ich doch erst ein wenig bedenken, dass es heute regnen könnte. Wie immer lerne ich: Erst Sorgen machen, wenn es so weit ist!

War allerdings auch froh, dass ich nicht draußen schlafen musste.

Zudem entschied ich mich spontan heute schon nach Zvedets zu gehen, anstatt einen sinnlosen Zwischenstopp einzulegen.

Auf der Strecke ist nicht viel passiert. Es war angenehm zu begehen und viel Landschaft, die ich unterwegs genießen konnte. Der Verkehr war glücklicherweise recht überschaubar – Sonntag sei Dank.


Was aber auffällt: Seit heute sind sehr viele bulgarische Militärfahrzeuge unterwegs.

30 km vor der türkischen Grenze (bzw 30 km dahinter) steht eine „Border Police“ und kontrolliert die Fahrzeuge. Generell ist auch viel Polizei unterwegs (warum ist natürlich klar).

Am Ziel angekommen, war ich mal wieder überrascht. Anstatt 10 Euro muss ich nur 5 zahlen. Da kann man sich dann mal was richtiges zu Essen und Trinken leisten.

Ab Morgen soll es etwas kälter werden. Zum Glück gibt es Thermosflaschen ;)

14. November 2016

Зеведец – Ъръшляи (Zvedets – Brashlian)
6 km

Heute war nur eine kleine Strecke geplant. Ich hätte auch direkt bis Malko Tarnovo gehen können, aber irgendwie war mir nicht danach. Also ein Abstecher in ein kleines, süßes Dorf. 50 Einwohner hat Brashlian, im Sommer. Knapp 10 im Winter.

Und trotzdem gibt es hier mehr Schlafmöglichkeiten, als in größeren Orten. Verrückt. Dabei ist hier gar nichts besonderes, oder ich hab es einfach noch nicht herausgefunden.

Als ich das Auto vor der Unterkunft sah, wusste ich nicht, ob ich mich nun wirklich sicher fühlen soll.

Die Frau der Unterkunft ist nett und kann sogar deutsch sprechen.

Nun sitz ich hier mit den bulgarischen Soldaten, die mich netterweise zum Abendessen und zum Trinken eingeladen haben. Glück im Unglück, gibt es hier nämlich weit und breit keinen Minimarkt oder ähnliches.

Nur noch ein paar Kilometer und ich erreiche die türkische Grenze. Das machte mich schon ein wenig nervös – wie sich herausstellte, völlig umsonst.

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Auf BUNTERwegs, dem Outdoor- und Abenteuer-Reise Blog mit Liebe zum Wandern & zur Street Art, nehme ich euch mit: Wandern, Reisen, Mikrobabenteuer, Trekking, Roadtrips, SUP, Klettern, Nachhaltigkeit und vieles mehr.

1 Kommentar

  1. Sosopol, Mitschurin, Sofia….Bulgarien ist einer meiner Lieblingsländer in die ich mich sofort verliebt habe….o.k. zugegeben nicht nur in das Land…..

    Die Menschen dort sind einfach einmalig…die Gastfreundschaft…der Wahsinn….

    Antworten

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