Seit Tagen geht es für mich von Arzt zu Arzt zu Arzt. Ich fühle mich immer mal wieder richtig scheiße. Sammle hin und wieder meine Kräfte, um die Gegend zu erkunden. Iran – so ein interessantes Land. Das kann ich doch nicht im Bett verbringen.
24.11.2017
Bandar Anzali
Wir schliefen in einem einfachen Hotel in der Nähe des Strandes. Wir waren die einzigen Gäste. Immerhin ist es Winter, und damit auch im Norden Irans zu kalt, um am Strand zu liegen. Wir entschieden, dass eine Nacht reichen würde.
Wir schlenderten etwas am Strand lang. Dort fanden wir ein Restaurant, in dem wir zu Abend aßen. Und danach gönnten wir uns noch eine Sisha in einem Café (?).
25.11.2017
Bandar Anzali
Am Morgen machten wir uns schon gegen 8 Uhr auf. Wir wollten hitchhiken, da es mir immer noch nicht gut geht. An einem Kiosk holten wir uns Joghurt und sowas wie Kellogs Smacks.
Als wir etwas weiter liefen, fanden wir doch noch einen richtigen Supermarkt, indem wir uns dann noch etwas mehr kaufen wollten. Wasser, und etwas Brot für unterwegs. Immerhin wussten wir nicht, wie schnell oder wie weit wir heute vorankommen. Gerade als wir bezahlen wollten, sprach und ein Paar an. Was wir machen, und woher wir kommen. Sarah, so heißt die Frau, ludt uns dann zum Frühstück ein.
Da mein Plan zu Laufen durch meine Gesundheit eh nicht mehr möglich war – immerhin konnte ich kaum noch 5 km gehen – sagten wir zu. Zuhause tischten sie uns reichlich auf. Da aßen wir zudem an einem Tisch. Irgendwie überredeten sie uns, für eine Nacht zu bleiben. Wir spielten einige Runden Kicker.
Am Nachmittag fuhren wir zusammen zur Anzali Lagoon – auf dem Weg holten sie ihren Sohn von der Schule ab. Sarah, der Frau, rutschte alle paar Minuten das Tuch vom Kopf. Man würde mich das Nerven.
An der Lagune trafen wir einen Bekannten der Familie – der zufällig ein Boot besitzt. So machten wir eine kurze Fahrt über den See.
Am Abend gingen wir zum Strand und dann noch in ein Shopping Center „Anzali free zone“. Dort hat der Mann einen kleinen Laden.
26.11.2017
Bandar Anzali – Masuleh – Rasht
Wir hatten geplant, nach Masuleh zu fahren. Ein kleines Bergdorf. Die Familie bei der wir übernachteten, bot uns an, mit uns hinzufahren. Das Angebot nahmen wir dankbar an, immerhin war es im Iran nicht so easy in entlegene Orte zu kommen. Sie befreiten sogar ihren Sohn für einen Tag aus der Schule, damit er mitkommen konnte. Ein niedliches Dorf, das auf jeden Fall einen Besuch wert ist. Von dort aus planten wir dann aber weiter nach Rasht zu fahren.
Wir verabschiedeten uns von der Familie, und versuchten ein Taxi in ein weiteres Bergdorf zu bekommen: Majolan. Das Taxi war für die windigen Bergstraßen nicht gemacht. Zudem waren die Straßen nass und es lag etwas Schnee. Wir kamen nicht weit, vielleicht 15 Minuten und wir drehten um. Ich weiß, dass es eine chaotische Fahrt war. Mitch hatte anscheinend das erste Mal Angst als Beifahrer in einem Auto zu sitzen. Am Ende nahmen wir einen Bus nach Fuman und von hier dann ein Taxi nach Rasht.
Dort trafen wir Amin, unseren Couchsurfing Host für die Nacht. Er richtete mir u.a. einen VPN auf meinem Laptop (*) ein, damit ich arbeiten und euch via Facebook/Instagram auf dem Laufenden zu halten konnte. Nach einer Weile gingen wir los, und er zeigte uns die Stadt und den Bazaar.
Am Abend recherchierte ich schon mal etwas auf meinem Laptop (*), wie wir weiterreisen könnten. Amin erzählte uns, dass er eine Freundin hat. Was im Iran ansich verboten ist. Naja auf jeden Fall trefen sie sich wohl immer heimlich. Doch einmal musste sie jemand verraten haben. Sie trafen sich irgendwo im nirgendwo zum Wandern, und plötzlich stand dort die Polizei. Diese erwischte die beiden Händchenhaltend. Er wurde angeklagt, und war wohl auch ein paar Monate in U-Haft. Dann kam er vor Gericht. Er meinte, der Richter war zum Glück total cool. Dieser rief in während der Verhandlung wohl zu sich, und sagte: „Für den Bullshit verschwenden wir nicht weiter deine Zeit und ich hab auch was besseres zu tun.“ Er riet ihm öffentlich im Saal zu sagen, dass das nicht wieder vorkommt o.ä. und dann würde er ihn auf Bewährung frei lassen. Was für eine crazy Geschichte.
Mitch und ich hatten bisher keine Probleme. Weder bei der Unterkunftssuche, noch im Umgang/Kontakt mit Menschen.
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