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Tage 419 bis 421 von bunterwegs2nepal – Basqal bis Jangi, Aserbaidschan

Mein Kopf kommt mit dem verarbeiten gar nicht nach und die Erlebnisse überschlagen sich fast. Eine Verwechslung bescherte mir eine nette Begleitung und auch Bauarbeiter können nett sein.

29.09.2017

Basqal – Şamaxı
ca 29 km

Den Tag startete ich mit einer Tasse türkischem Tee. Dass der so aufputscht hätte ich ja nicht gedacht. Holla die Waldfee. Das war übel.

Ich checkte 2 oder 3x das Zimmer, ob ich etwas vergessen habe. „Nein, sieht gut aus!“ (Pustekuchen, wie sich später herausstellt).

Hatte heute eine Begegnung mit einem aggressiven Hund. Das kam schon länger nicht mehr vor.

Am Straßenrand reihten sich Nussverkäufer an Nussverkäufer.

Erst bergab, dann bergauf.
Anstrengend.
Aber extrem happy als ich oben war.

Unterwegs hab ich gemerkt, dass mein Handyguthaben abgelaufen ist. Und ich habe gemerkt, dass ich meine Uhr vergessen habe. So viel zu 2 bis 3x mal geschaut – Blindfisch. Kann mich aber erst am Zielort drum kümmern. Ich versuchte noch Kontakte, die ich bereits in Azerbaijan geknüpft hatte, zu mobilisieren um mir wegen der Uhr zu helfen. Kümmerte mich am Ende aber selbst darum.

Mit den Offlinekarten von Google Maps sah ich, dass ein Telefonshop (Azercell Shop) in der Nähe war. Ich fragte einen Mann nach dem Weg. Am Laden angekommen, lud ich erstmal die Karte mit Guthaben auf. Dann suchte ich nach der Nummer der Unterkunft. Ich bat den Shop Besitzer dann um Hilfe. Ob er für mich bei der Unterkunft anrufen könnte, und wegen der Uhr fragen würde. Zwischen 21 oder 22 Uhr würden sie die Uhr vorbeibringen! GOTT SEI DANK! Mehr Glück als Verstand.

Nun musste ich noch eine Unterkunft finden. Ein Hotel war mir zu teuer, und ich hatte vorher öfters schon gelesen, dass die Polizei einem manchmal einen Raum zur Verfügung stellt. Das probierte ich aus, und ging zur Polizei. Die Polizei telefonierte erstmal rum. Fragte was ich hier mache. Sie möchten meinen Ausweis und das Visum sehen. Auch sie fragen mich nach Geld. Geld habe ich nicht. „Wie? Warum reist du ohne Geld?“ Warum nicht? Zudem habe ich ein Zelt, indem ich schlafen kann. (Und ich hatte etwas Schiss, dass die Polizei mir Geld abknüpft – hörte ich solche Geschichten auch schon).

Die Polizei gibt mir 50 Manat (ca 25 Euro) und fährt mit mir von Hotel zu Hotel. Passt alles nicht so recht. Dann fragt mich einer der Polizisten, ob ich bei ihm übernachten möchte. Bin mir erst unsicher, sage dann aber zu.

Trinke das erste Mal Azerbaijani Beer. Nicht so mein Fall.

30.09.2017

Şamaxı – Qobustan
ca 32 km

Waaas ein verrückter Tag.

Ich traf unterwegs einen Radfahrer: Basil. Als er hinter mir angefahren kam, dachte ich es wäre Markus und habe ihn mit einem überschwinglichen „HHHHHEEEYY“ begrüßt. Peinlich. War gar nicht Markus. Wir kamen ins Gespräch. Die Geschichten anderer Reisender sind auch immer spannend. Warum sind sie unterwegs, was hat sie hier her gebracht und wie lange sind die unterwegs? Was ist deren Ziel?

Meine Windjacke ging kaputt, und als wir einen Tee tranken, half mir jemand die Jacke zu reparieren: Natürlich mir Gaffatape.

Basil entschied sich, ein Stück mit mir zu gehen. Ich weiß nicht mehr, ob wir 10 oder 20 km zusammen gegangen sind. Aber es war eine schöne Abwechslung und eine tolle Begegnung. In Baku werde ich ihn wiedersehen.

Am Zielort angekommen, wurde ich von der Polizei angehalten: „Pass bitte.“ Dafür musste ich ein paar Sachen aus meinem Rucksak ausräumen. Gerade als ich wieder alles einräumen wollte, hielt ein Auto an: „Can I help you?“ „Jetzt oder nie“ dachte ich. „Werde so schnell niemanden mehr finden, der english sprechen kann“ „Yes and no – i am looking for a place to sleep

Er machte ein kurzes Telefonat, wartete auf Rückruf. Kurz danach bot er mir an, im alten Krankenhaus des Ortes zu schlafen.

Dort wurde ich von 2 älteren Damen (Schwestern?) in Empfang genommen.

Etwas Tee, etwas zu Essen.

Mal wieder unendlich dankbar, für die Gastfreundschaft. Für die unvorhersehbaren Möglichkeiten und Erlebnisse.

01.10.2017

Qobustan – Jangi
34 km

Am Morgen erhielt ich die Nachricht, dass die Strecke wohl anstrengend werden könnte: Bauarbeiten auf der Straße bis Baku.

Naa wunderbar. Noch nicht ganz aus dem Ort raus, wurde ich schon nach einem Bild gefragt.

Die Strecke war dafür ganz entspannt zu gehen.

Ein älterer Fahrer gab mir einen Granatapfel und Erdnüsse. Später gab er mir Wasser und dann kam er ein drittes Mal vorbei und gab mir Brot mit Frikadellen. Er war einer der Bauarbeiter.

Das Wasser trank ich direkt aus. Auf der anderen Straßenseite fragte ein anderer Bauarbeiter, ob ich mehr Wasser benötige: „Warum nicht?„, ging es mir durch den Kopf. Es ist warm und die Möglichkeiten Wasser zu Kaufen gibt es hier kaum. So bekam ich noch eine Flasche.

Später gab es noch mal ein Brot mit Frikadellen. Wie verrückt ist das denn?

3 Bauarbeiter-Gruppen waren etwas nervig – eine davon sah ich 3x. Ein Mal lief einer der Männer länger neben mir her und redete auf aserbaidschanisch auf mich ein. Das finde ich immer ziemlich unangenehm.

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