Etwas das ich schnell gelernt habe:
Life is not about waiting for the storm to pass, but learning to dance in the rain.
25. Oktober 2015
Stecke: 18,4
Genthin bis Rosenau
Als ich gegen 8.20 Uhr in Magdeburg starte, sieht das Wetter nicht so vielversprechend aus. Aber erst mal wieder mit dem Zug nach Genthin.
Die Strecke heute war anstrengender als gedacht. Laange ging es erstmal an einer Schnellstrasse ohne Rad- / oder Fußweg entlang. In 6 km sollte es dann aber durch den Wald gehen.
Die erste Hälfte war damit also nicht so optimal, aber ganz ok. Allerdings bekam mich ca. 1 km vor dem Wald ein komisches Gefühl.
Ich fühlte meinen Rücken, Po, Rucksack – FUCK!
Die Trinkblase ist ausgelaufen – zum Glück hab ich die Technik für solche Fälle gut verpackt! So erwischte es nur das Zelt und den Schlafsack. Ich habe schon auf den Moment gewartet. Trotzdem bevorzuge ich eine Trinkblase – ich habe keine Lust ständig am Rucksack rumzufummeln um die Trinkflasche herauszuziehen. Ich trinke dann einfach weniger, was auch nicht optimal ist.
Naja, wenn der Wald anfängt wollte ich eh eine Pause einlegen. Also noch schnell den Kilometer weiter und dann alles raus aus dem Rucksack. Im nächsten Moment fing es an leicht zu nieseln. Ich wollte schon fluchen.
Das kann doch nicht sein! Den ganzen Tag ist es trocken und ausgerechnet jetzt, wo ich alles aus dem Rucksack geholt habe? Das Glück hat mich doch nicht verlassen?
Nachdem ich etwas geknickt dann wieder alles eingepackt habe, machte ich mich weiter. Immerhin sollte es nun durch den Wald gehen – und dann. Kurz darauf. Da kommt doch tatsächlich die Sonne heraus. Herrlich! Querfeldein ist es dann trotzdem nicht ohne.
Der Ärger mit der Trinkblase war dann auch schnell vergessen.
26. Oktober 2015
Stecke: 19,4 km
Rosenau über Brandenburg nach Bad Belzig
In der Pension etwas verrückt machen lassen: „Wir haben hier Wölfe im Wald!„, plante ich meine Route am nächsten Morgen spontan um: zu Fuß bis Brandenburg und dann von dort mit dem Bus nach Bad Belzig, wo es eigentlich hin gehen soll.
Gesagt, getan.
Als ich um 7.20 Uhr die Pension verlasse ist es recht kühl. Der Nebel steht auf den Feldern und Straßen. Hier gibt es zum Glück einen Radfahrer-Streifen. 2 km später sieht es dann aber wieder anders aus. Dafür aber ein breiter Grünsteifen. Hier und da ist es dann mal etwas schlechter, aber wenn man schon mal auf dem Weg ist, dann ist man eben auf dem Weg.
Die Autos sind schnell unterwegs und ich frage mich, ob es wirklich eine gute Idee ist. Wird sich das auf der Stecke noch ändern? Vorweg: Nein, das wird es nicht! Allerdings entwickelt mein ein Gehör für die Geräusche der Autos, deren Richtung und Entfernung. Man erkennt auch recht schnell, ob es sinnvoll ist mal kurz ein Stück zur Seite zu gehen und stehen zu bleiben – gerade bei LKWs. Wird auf Dauer aber auch nervig.
Als ich das nächste Dorf erreiche habe ich schon ein gutes Stück geschafft. Beim Verlassen des Dorfes erahne ich schon schlechtes. Kein Rad-/Fußweg und die Autos brausen nur so an mir vorbei.
10 km liegen noch vor mir. Ca 5 km vor Brandenburg hält wieder jemand an und fragt, wo es hingehen soll. „Brandenburg„. Kurzerhand später saß ich im Auto und fuhr das letzte Stück nach Brandeburg. Als ich sehe, wie die Autos das letzte Stück fahren (dem Fahrer inbegriffen), war es wohl eine gute Entscheidung, nicht noch eine Stunde an der Strasse entlang zu laufen.
In Brandenburg angekommen, hatte ich noch ein paar Stunden, bevor ich mit dem Bus nach Bad Belzig musste. Ich machte mich auf zur (Alt) Stadt und fand mich kurz darauf in einem Kaufhaus wieder: einfach nur mal sitzen. Ich beobachtete die Menschen. Dachte wieder viel nach: über Träume, das gesellschaftliche Leben, meinen Freund, …
27. Oktober 2015
Stecke: 24,7 km
Bad Belzig bis Treuenbrietzen > Jüterbog
Genau zwei Wochen bin ich nun unterwegs. Verrückt. Die heutige Strecke ging von Bad Belzig nach Treuenbrietzen und dann ein kleines Stück nach Jüterbog rein – dort hatte ich nämliche eine Schlafmöglichkeit gefunden.
Die Strecke war recht unspektakulär, da es immer an der Strasse entlang ging. Aber immer einen Weg an der Schnellstrasse zu finden, ist dann doch nicht so einfach, wie es zu scheinen mag. Allerdings hat es auch was spannendes, wenn man sich durch die Gegend navigieren muss und nicht nur stumpf einer Route folgt. Allerdings auch nur top, wenn man nicht eh schon 30 km geplant hat und auch einen Umweg von 5 km in Kauf nehmen kann.
Vorher eine Unterkunft haben, ist dabei dann natürlich auch noch hilfreich. Es nimmt den Druck, vor der Dunkelheit an einem Ort ankommen zu müssen.
Gestern noch von einem Gefühlstief eingeholt, war ich heute wieder guter Dinge. Und um ehrlich zu sein: Stolz auf mich, schon so weit gekommen zu sein!
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